Doreen Malinka für #kkl2 „Freiheit“
Du, Wimpernschlag geheimer Schatten
verriegeltest du einst das Tor,
den Gang zu meiner Seele,
verwebtest – diesen zu bestatten –
ein schleierhaftes Grabdekor
mit einer bleiern schweren Leere,
um meine Ängste zu bedecken,
in das Inferno sie zu rücken,
im Dämmer abseits, in die Ecken.
Und jeder Ruf, sie zu entdecken,
versiegte rasch in tiefe Lücken,
die in den Wällen sich verstecken.
Du, Wimpernschlag geheimer Schatten,
verharrst du einen Blick; er leuchtet
mir den Pfad fürs Feingespür.
Und haschend quietschen leis die Ratten
beim Wieseln, die vom Dunst befeuchtet.
Sie nagen an der Höllentür
und schlängeln sich durch einen Spalt.
Dann plötzlich sprühen grüne Funken
aus schwarzopalen Augenpaaren –
der Köpfe – drei – auf einer Urgestalt.
Sie zieren einen panzerrunden
Leib, ein Grimm mit grauen Haaren
und drahtigem spiralen Schweif.
Du, Wimpernschlag geheimer Schatten,
die Kurzweil, die du mit mir teilst,
entzündet sich zum Silberreif,
der Luna in mir zu gestatten,
dass Zerberus in Ketten gleißt
und Schwefelnebel gänzlich weicht.
Ich pilgere durch Mooresdickicht.
Unweit erheben sich drei Schreie.
Der Schleierkauz beklagt sein Reich,
die Welten beben. Das Licht erbricht
und stürzt die Mauern ein, ins Freie,
zerstört die Grenzen, alle. Ich bange,
bestürmen mich die Ängste, ich flüstere:
„Ich sehe euch. So habt mit mir erbarmen.
In meiner Seele wabert ihr schon lange.“
Ich bin bereit, das Unnahbare, Düstere –
als Zauber greifbar, zu umarmen.
Ein Wimpernschlag geheimer Schatten,
abrupt entblößt er seine Tracht
als Animus, des Mondes Gatten –
verneigt er sich vor meiner Pracht,
der Mutter in mir, Schöpferin,
die Göttin Lilith, die ich bin.
Das Gedicht „Innenschau“ in Form gestaltet:

Doreen Malinka
Wie ich Schriftstellerin wurde
„Es war eine alte tschechische Schreibmaschine, namens Adler, die mich seit Kindertagen bis ins Erwachsensein begleitet hatte und in mir die große Begeisterung zum Schreiben weckte. Immer, wenn ich bei meinen Großeltern zu Gast war, zog mich der schwarze Lackkasten wie eine Muse an sich, dass ich stundenlang darauf herumklimperte. Ich fühlte mich dabei wie im Rausch und in Zauber versetzt, dass ich alles um mich vergaß. Heute ist es noch genauso, nur – an Stelle der Adler – entführt mich ein digitales Tastaturbrett in diese Wunderwelt.“
Ich studierte ‚Die große Schule der Belletristik‘ und wirkte einige Jahre im Schriftstellerzirkel ‚Berlin-Pankow‘ mit. Der Schriftsteller Jan Koplowitz, mein damaliger Freund und Mentor, ermutigte mich stets zum Schreiben.
Neben mehreren Gedichten, die in verschiedenen Medien veröffentlicht wurden, gestaltete ich mein erstes Buch, das Lyrik und Kurzgeschichten vereint.
Zudem veröffentliche ich verschiedenartige Lyrik, Kurzgeschriebenes, Essays, Fotografien, Auszüge aus aktuellen Kompositionen und Illustrationen auf meinem Blog. Neben meinem intensiven Klavierspiel bilde ich mich im Fach des klassischen Gesangs, der Rhetorik und des Schauspiels.