Eva Joan für #kkl6 „Zeitenwende“
Aufbruch
Erinnerungen
fragile Fragmente
durchdringen grauen Nebel
steigen auf
aus zeitlosem Nichts
mit kalten Fingerspitzen
werfe ich einen Stein
auf mein Spiegelbild
Zeit zum Aufbruch
Thanatos
Gespenstern gleich
hängen Atemwolken
In kalter Luft
verwirbeln
naher Tod
tastet sich in dunklen Gassen
durch die Zeit
ohne Schlaf zu finden
heimatlos
folgt er leisen Schatten
pocht an jede Tür
altes Leid zerfällt
wird weggeweht
um in Neues sich zu wandeln
was bleibt streicht still
durch dunkle Träume
auf einem kahlen Ast
Flügel an Flügel
schweigend
zwei Krähen
Ziellinie
das Jahr ist alt
kraftlos schleicht es
auf die Ziellinie zu
mit müder nach Winter
klingender Stimme
nimmt es Abschied
vergräbt seinen Schmerz
hält sich am dünnen
Faden der Hoffnung fest
die schwarzen
Finger des Schicksals
mögen dem
kommenden Jahr
gnädig sein
Eva Joan , geboren in Augsburg/Bayern, lebe ich seit 2012 in Glücksburg an der Ostsee.
„Ich bin pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte und Kursleiterin für Autogenes Training.
Seit 2001 zahlreiche Veröffentlichungen (Deutsch, Englisch und Französisch) in Anthologien, Selbstverlag.“