Volker Oslender für #kkl8 „Das Wesentliche“
Kumula
Vor der Belagerung
Erzählst Du Geschichten
Vom Ende des Universums
Und vom Anfang des Lebens
Du flüsterst
Kaum zu verstehen
Doch Peitschenhieben gleich
Ich ertrage es nicht
Drehe mich um
Setze zum Sprung an
Und fange an Dich zu lieben!
Die Bläue meiner Lippen
Die Bläue meiner Lippen
Azurne Fäulnis in nacktem Gewand
Spröde vom Rinnsal salziger Tränenbäche
Stumme Schreie kehlen in die Nacht
Verenden im trägen Staub
Umklammern das leblose Tier in mir
Schritte in blassem Wachs getränkt
Hämmernde Brandung im Takt meines Atems
Jeder Schlag ein glühender Tod
Die Hülle eines nie gelebten Lebens
Zerfällt in faltige Demut
Wie das Blatt eines traumlosen Astes im März
Niemandsland
Als der Regen kommt
Und bauchige Tropfen wütend protestieren
Schließe ich die Vorhänge
Lege meine Hand auf Deine
Spüre die Kälte aus Deine Poren strömen
Sie passt so gar nicht zu Deinem friedlichen Gesicht
Du lächelst in Dich hinein – so scheint es
Bereit zur Versöhnung mit der steinernen Welt
Ich sitze neben Dir
Mit schweren Augenlidern
Und bruchstückhaften Erinnerungen
Scheibenweise Parodien des Seins
Niemand wird sie mir nehmen können – ich weiß
Aber eigne ich mich als Hort vergangenen Lebens?
Dein Lächeln im Herzen
Deine Aura im Zimmer
Deine kalte Hand in meiner
Noch ein Kuss auf die blutleere Wange
Meine Tränen gefrieren innerlich
Zeit zu weinen hatte ich noch nicht
Das würde Dir auch nicht gefallen
Wie brüchiges Pergament spannt sich Deine Haut über den Handrücken
Kleine Knochen schimmern bläulich hindurch
Als würden sie im Lufthauch zerbersten können
Alles an Dir scheint zerbrechlich
Und doch so rau und herrschaftlich
Meine Königin der Glaskuppel
Die Augen geschlossen für die Ewigkeit
Schaust Du dennoch zu mir herüber
Forderst mich auf zum letzten Tanz
Bis die Kathedrale über uns zusammen bricht
Wahnhagel
Hinter siedenden Himmeln
Ruht
Am Ende
Irrlichternde Gewissheit
Das Leben im Sprung
Ins Nichts
Oder
Blick in tränende Gewänder
Hinab geblickt
Als läge
Dort
Der Schatten deinerselbst
Als flösse
Der Strom bergan
Käme
In dich geschossen
Um sich
Ölig
Im Vergessen der Nacht
In dir zu verlieren
„Mein Name ist Volker Oslender, geb. 03.06.1971 in Aachen/Deutschland. Nach dem Abitur 1990 habe ich Sozialpädagogik in Düsseldorf studiert und arbeite seit 1998 im Bereich der Suchtkrankenhilfe in Langenfeld/Rheinland.
Ich bin geschieden, habe einen Sohn, der bei mir lebt und interessiere mich neben der Literatur für Sport, Reisen, Fotografie und Jazzmusik.
Mein Lebensthema ist das Wechselspiel im Leben zwischen Wahnsinn und Banalität und dessen interpolare Bewältigung.
Motto (nach Kurt Tucholsky):
Man muss aus der Stille kommen, um Gedeihliches zu schaffen!„