Kathrin Freder für #kkl11 „Es kommt die Zeit“
Vorfreude
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Hektische Menschen,
rasende Autos,
Gedränge auf den Straßen,
um etwas zu erreichen.
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Laute Musik,
Lichter überall.
Es soll nichts fehlen
für eine heile Welt.
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Ich bleibe stehen,
schaue dem Treiben zu.
In wenigen Tagen
ist Weihnachten.
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Weihnachten,
Licht in der Dunkelheit.
Neues wird geboren
in der starren Winterzeit.
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Die bunte Welt
mit ihrer Schnelligkeit,
dem Überfluss, der Lichterflut
verlasse ich.
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Ich kehre zurück
in die wahre Welt,
zu kahlen Bäumen
in dunklen Wäldern.
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Feuchtigkeit und Kälte,
Laub liegt auf den Wegen.
Die Sonne verborgen
hinter dichten Wolken.
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Keine Blume
am Wegesrand,
nur ab und zu
ein heimischer Vogel.
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Grau ist die Welt,
ein bisschen grün
von den Fichten,
und braun von der Erde.
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Still ist die Welt.
Sie ruht sich aus,
sammelt Kräfte
für das, was kommt.
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Ich bin allein.
Ich muss nichts tun.
Ich freue mich
auf das Licht,
das aufgehen wird.
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Kathrin Freder wurde 1973 in Riesa geboren. Sie studierte Rechtswissenschaften und arbeitet als Rechtsassessorin in einer Kanzlei. In ihrer Freizeit schreibt sie Gedichte, in denen sie Erlebtes aus Vergangenheit oder Gegenwart verarbeitet. Um sich bestehende Konflikte bewusst zu machen, nutzt sie oft Bilder berühmter Maler und Künstler. So entstand das Buch „Hell und Dunkel sind in uns – Hell und Dunkel, sie sind eins“, in dem sie Bilder Sascha Schneider´s zum Anlass nimmt, um sich mit sich und der Welt auseinanderzusetzen. Auch zu dem berühmten Panorama von Yadegar Asisi „Dresden 1945“ hat sie ein Gedicht „Das Ganze gilt es zu wahren“ geschrieben, welches am 06.03.2020 auf dem Facebook-Kanal vom Panometer Dresden veröffentlicht wurde. In der Anthologie „Umbrüche“ (Verlag Roloff) ist sie mit dem Gedicht „Vom Gestern zum Heute“ vertreten. Des Weiteren beteiligt sie sich an der Literaturwerkstatt des Kulturraumes Meißen – Sächsische Schweiz – Osterzgebirge.