Rebecca Kluth für #kkl12 „dazwischen“
Easy Emotions III
Pure Entspannung, etwas Müdigkeit
1 Sekunde
Ping eine Nachricht
Wut schießt mir blitzartig aus den Ohren
Nervös warte ich am Kiosk
4 Sekunden
Ich sehe dich
Du hast mir wieder Glück mitgebracht
Gedankenverloren liege ich im Bett
5 Sekunden
Der Text des Liedes
Verzweiflung und Trauer streiten sich
Ich sitze gelangweilt in der Bahn
3 Sekunden
Ping eine Email
Mein Text hat gewonnen, mein Herz lacht
Voll Energie bin ich beim Training
1 Sekunde
Dein Gesicht erscheint
Schon wieder breche ich zusammen
Heut Abend bin ich wieder traurig
4 Sekunden
Dein Päckchen ist da
Aus meinen Augen tropfen Freudenbäche
Die Chips zergehen mir auf der Zunge
3 Sekunden
Morgen gehst du feiern
Eifersucht schlägt um sich
Ich schreibe angespannt den Text
4 Sekunden
Sonnenstrahlen im Fenster
Lächeln fühlt sich gut an.

Dazwischen
Ich kann mir bunte Nägel machen
Und Princess Charming schauen
Mit bunter Flagge lass ich‘s Krachen
kann doch auf nichts vertrauen
Ab wann ist man denn angekommen?
Bei Funkenregen oder Staunen?
Wie schön doch alle sind, denk ich
In mir ein leises Raunen
Bist du sicher? Bist das du?
Darfst du das von dir sagen?
Bist du da, wo and‘re sind?
Was ist die Antwort, wenn sie fragen:
Hast du mit einer Frau geschlafen?
Und warst du auch schon mal verliebt?
Weißt du wohin der Weg dich führt?
Machst du dich hiermit nur beliebt?
Ich bin einfach noch nicht so weit
Weiß einfach noch nicht wer ich bin
Zum Glück hab ich ja ganz viel Zeit
Unsicherheit ist auch nicht schlimm
Es gibt hier keine Eintrittskarte
Kein Test, kein Aber, denn inzwischen
Macht jeder einfach, was er will
Und ich bin halt dazwischen.

Liebe.
Wie wunderschön sie ist
Ihr Lachen, ihr Gesicht
Ihre Augen, wie sie funkeln
Wie sie funkeln, wenn sie spricht
Es ist alles anders mit dir
So sanft, so süß, so unkompliziert
Als ich nun merke,
dass ich dich vermiss‘
Und mich frage,
ob das so richtig ist
auch fast vergessen,
dass deine Lippen Honig sind
Und sich mit dir alles leicht
und richtig benimmt
Jede Berührung perfekt,
jedes Lachen im Regen
Deine ganze Gestalt,
deine Art dich zu bewegen
Doch dann: Was für ein Lächeln
Was für ein Gesicht
Ja, ich möchte gern tanzen
Und ein Bier, warum nicht?
Als unsere Blicke sich treffen
und deine Hand die Meine streift
sodass mein ganzer Körper kribbelt
Weil ich will dass er begreift
Dass er die Sonne für mich ist
Sein Lockenkopf in meinem Traum
Das Kissen neben mir bewohnt
Bist mein Zuhause und das Braun
Deiner Augen ist mein Hafen
Und dein Mund mein Feuerwerk
Hältst mich fest in deinen Armen
Lieb‘ wohl beides, ich vermerk‘
Lieb‘ die Männer und die Frauen
in ihrem Sein, in ihrer Liebe
Und dieses leichte Glücksgefühl,
was ich nach all der Zeit nun kriege
Zu sehen und zu wollen
All die Gefühle und das Kribbeln
Und das Genießen und nichts sollen
Und Vorfreude zu entwickeln
Weil ich merke wer ich bin
Als sehe wen ich liebe
Und ich nehm’s jetzt endlich hin
Denn diese Liebe gibt mir Friede.

Mein Kunstwerk
In meinem so kurzen Leben
gab es Momente, und Stunden und Zeit um
wo ich saß, zerberstend vor Angst
In lauter in leiser Verzweiflung
Hört ihr
Wie es in mir kämpft?
Seht ihr das Zittern
Erschaudern, das Schreien?
Spürt ihr die Not
die Zeit die rennt
egal was tu
fühl mich immer allein
Da sind Wunden,
Die nur langsam verheilen
Und wenn mein Geist zurück wandert und fällt
denke ich, ich verliere mich erneut
nie gedacht dass mein Hass so wehtät‘.
Dennoch
meine Narben sind ein Teil
meines Weges.
Sie erinnern mich daran, gut zu sein,
gut zu mir und zu akzeptieren
meine Tiefpunkte und schlechten Seit‘n
Diesen Teil von mir integrieren
Zu versuchen dies lieben zu lernen.
Mich vor mir selber nicht mehr zu genieren
Und das ist oft noch sehr schwer.
Außerdem erinnern sie mich,
Glück und Zufriedenheit zu schätzen
Auch dass das Leben nicht fair, nicht leicht ist
Und schwarz und weiß miteinander vernetzen.
Meine Narben sind Teil des Kunstwerks,
das Kunstwerk hier sei ich
Sie machen mich einzigartig
Sind unperfekt in sich
Mein Weg wäre sonst wohl ein anderer
Ein Weg blendend vor Glanz
Doch ich sehe nun klar wie nie:
Mit ihnen
bin ich ganz.

„Ich bin Rebecca Kluth, eine 23 Jahre junge Studierende, wohnhaft in Bonn. Ich arbeite im pädagogischen und im Bereich Sport und schreibe seit vielen Jahren.“
