Julia Solbach für #kkl 12 „Dazwischen“
ein raum
nicht gebunden an das zeitmaß der erde
der sich, trotz des ständigen kampfes,
an den kanten und brüchigen stellen
im gestein halten kann
eine welt
in die ihre macht nicht reicht
die jedem widerstand trotzt
in der wir uns verstecken
um unter all den schichten
unser selbst zu
verrat
lauter schrei
die wände beben
die unsichtbaren fäden der zeit
verlieren ihren halt im gestein
und es ist wie zuvor
nur du und ich wissen
dass etwas wunderschönes entstand
als uns noch die hoffnung belebte

Julia Solbach, geboren 1993 in Gießen, studierte Rechtswissenschaften an der
Europa-Universität Viadrina und verfasste ihre Abschlussarbeit zum europäischen
Grundrechtsschutz. Sie lebte bereits in Polen, Frankreich und Russland und schreibt auf
ihrem Blog, http://www.humanitytrail.wordpress.com, über Aktivismus für Menschenrechte. Zurzeit ist sie am Staatstheater Kassel und dokumentiert die Inszenierung der Oper Freischütz unter der Regie von Ersan Mondtag für das Archiv der Akademie der Künste Berlin.
