Gerald Marten für #kkl12 „Dazwischen“
ZWISCHENRÄUME
In des Lebens Zwischenräumen
lässt es sich genüsslich träumen,
Sessel, auf, du Zeitmaschine,
beam mich auf der Träume Bühne,
wo ich zwischen zwei Sekunden
hab die Ewigkeit gefunden.
Des Alltags Räume sind begrenzt,
weshalb man gern den Alltag schwänzt
und bucht die Fahrt ins Zwischenland,
nur Träumen ist der Weg bekannt.
Die Räume zwischen Alltagssorgen,
Geheimnisvolles ist verborgen,
doch achte auf die Zwischenzeit,
ihr Sinn trägt oft ein falsches Kleid,
aus dem Geheimen wird UNHEIMLICH,
du siehst die Zeit, du siehst sie räumlich,
Gespenster treten tapeziert
aus der Wand – du bist möbliert,
wage nicht den Tisch zu decken,
ein Zwischenraum könnt sich verstecken,
könnte Pizza dir servieren
oder nach dem Leben gieren.
Zwischen Zeit und zwischen Raum,
dem Schlaf entsteigt ein Zwischentraum.
Gerald Marten wurde 1955 in Oldenburg/Holstein geboren, wo er seit 2013
nach seiner Kieler Zeit (1979-2012) wieder lebt. Probierte sich beruflich in
Banklehre, VWL-Studium, Buchdruckerlehre, Geografiestudium. Begann 1971
mit der Vokabelheftchendichterei. Veröffentlicht seit 2001. Roman, Kurzprosa,
Gedichte.