Vera N. Kozerchuk-Pisnyachevskaya für #kkl15 „Nähe“
Wir verstaubten
– gewidmet an M.P. –
Du gehst, ich dahinter.
Gefährlich? Was ist das?
Ich falle hinunter.
Ist gut, auf dich ist Verlass.
Meine Burg und mein Schild.
Hier bin ich geborgen.
Mein Mentor, mein Vorbild.
Du kennst meine Sorgen.
Gemeinsam gemacht
Und gemeinsam gewachsen.
Ich hab immer gelacht,
Du warst immer erwachsen.
Wurdest älter und stummer.
Ich blieb sonnig und klein,
Doch man sah meinen Kummer:
Ich fand mich plötzlich allein.
Viel gerauft und beleidigt,
Doch vor anderen immer
Einander verteidigt.
Bei uns gabs kein‘ Gewinner.
Verzeih mir das Alte.
Jetzt sehe ich besser.
Lass tauen die Kälte
Ins Friedensgewässer.
Ich hebe den Hut.
Ich öffne die Arme.
Und schlucke das Blut
Der vergessenen Wärme.
Mein Name ist Vera N. Kozerchuk-Pisnyachevskaya und ich wurde am 18.10.2004 in Moskau geboren. 2008 zogen wir nach Wien, wo ich dreisprachig aufwuchs. Während meiner Zeit in der Unterstufe des Gymnasiums habe ich angefangen, kurze Gedichte und Texte für diverse Schulprojekte zu schreiben. In der Oberstufe nahm ich an einem Wahlpflichtfach teil, in welchem wir mit Prosa und Lyrik experimentierten. Das Schreiben wurde zu einem vertrauten Medium, um meine Gedanken zu formulieren und ihnen einen Körper zu geben. Ich wäre erfreut, meine Texte mit einem breiteren Publikum zu teilen.
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