Eileen Mätzold für #kkl17 „Begegnung“
Von der Sorge Gott zu begegnen
Der Nihilist ist ein seltsam Ding.
Mit dem Ring zu Gott am Finger
glaubt er an das Leere im Geiste
der Allmacht.
Gott, unser Herrscher
und Gebieter, du Sänger
der taubgesummten Lieder,
ein Ichtys, den er gefischt:
der Nihilist.
Treppe
Im Treppenhaus setzten wir uns auf die Absätze
Und du hast geredet und ich hörte zu
Wie immer in all den Jahren
Einen Absatz später kehrt machen
Zurückrennen und warten
Das Auto steht noch
Wird zugeparkt
Da will Gott nicht
dass du fährst
Ich aber muss es wollen
Und so will ich es bald
Bis dahin war mir warm
Jetzt aber wird mir kalt
Schöpfung
Als die Mensch Gott erfanden,
fanden sie einen weißen Waisen vor.
Vor Ort war er.
Und schwer.
Sehr alt kündete er von ferner
Galaxie.
Wie hätten die Menschen
den letzten Gedanken verstanden?
…wenn es nicht der eigene gewesen wäre…
Und so legte sich die Schwere auf die Erde.

Eileen Mätzold schreibt seit ihrem 12. Lebensjahr Gedichte, Essays und Kurzprosa.
Einzelne Gedichte veröffentlicht sie seit ihrem 16. Lebensjahr unter anderem bei Sternenblick. Seit 2021 moderiert sie die Lesebühne ‚Der durstige Pegasus‘ in der Moritzbastei (Leipzig). Diese Lesebühne ist die älteste durchgehende Lesebühne auf dem europäischen Festland. Wenn sie nicht schreibt, beschäftigt sie sich mit Schreibgeräten, Tinten und alten Büchern.
Liste der Veröffentlichungen (Auswahl):
Lyrik:
„Rogers Afghanistan“, SchönwortSchätze: Lyrischer Lorbeer 2016, Lorbeer-Verlag,
01.12.2016
„Hochzeitsnacht“, in Aquarell aus Worten: Rote Erzählungen und Gedichte, Books on
Demand, 17.08.2016
„Das Paradies nenne ich Liebe“ in Aufgehen in Dir, Book on Demand, Norderstedt,
08.12.2016
„An die Treue“ in Zeitentanz, Book on Demand; Auflage: 1 (28. Juni 2017)
weitere Veröffentlichungen unter: https://freundeunbekannte.de/eileen-maetzold/
https://kunstkulturliteratur.com/2022/04/17/der-junge-und-die-naherin/
Interview mit Eileen Mätzold HIER.
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