Frauke Schmitz für #kkl19 „aufrichten“
Auf. Aufstehen. Aufwecken. Das Leben, wovon ich eins nur habe. Auf. Auf keinen Fall zurück.
Aufsehen zur Sonne, zum Mond.
Zum Wind in den Segeln. Auf.
Aufwachen aus Enge, aus Fernweh, aus Blindheit. Auf auf.
Kindheit. Vorbei. Ein Glück. Ein Stück gut gelaufen.
Verlaufen? Ein wenig. Heute schaue ich -auf, stehe auf, trinke drauf, trinke auf… mich.
Aufschwung. Aus Tiefen die daliegen. Hinter mir. Die so lange geschrieen, nicht verziehen haben. Ich fliege.
Nicht aufzuhalten.
Naturgewalten. Mutgestalten.
Auf. Aufheben. All die Steine, sind meine.
Wurden von Trümmern zu Geschenken.
Trümmer, die sich wandelten, mich wandelten.
Brücken bauten über die ich gehe, darauf stehe. Verstehe und in Bäche schaue auf denen Papierboote schwimmen, in die ich die Enge lege, Zwänge, das Gedränge vor Türen die nicht für mich bestimmt sind. Papierboote. Ich wünsch‘ ihnen Glück, schmück‘ mein Gesicht mit einem Lächeln, dass mir das Liebste ist und lasse sie ziehen. Schaue ihnen nach, wie sie sich weigern an Trauerweiden hängen zu bleiben, in hängenden Zweigen das Erhängen vermeiden.
Ich atme. Auf. Sehe Wege und Brücken. Da ist Verzücken, wenn ich mich spüre, mich führe. Auf-wärts. Auf. Noch einen Schluck -auf uns.
Auf Sommernachtsgewitter, aus denen wir auf-wachen. Vom Donner geschüttelt von Dir gerührt.
Auf auf. Es wartet das Leben eben.

Frauke Schmitz. Geboren 1975 in der Eifel.
Lebt seit 2001 in Bad Münstereifel mit Blick auf Wald und Wiesen. Sie mag still mehr als laut und kann doch beides sein.
Schreibt über alles, was ihr vor die Füße oder in Herz und Seele gerät. Über alles, was Spuren hinterlässt. Über Buntes und Graues und Graues, was lieber bunt wäre.
Sie veröffentlichte 2019 den ersten Gedichtband im Treibgut Verlag mit dem Titel „Sommerseelenwende“.
Frauke liebt Poetryslam und alles was auf den Punkt gebracht wird.
Seit einigen Jahren veröffentlicht sie Aktuelles auf ihrer Homepage und insbesondere in ihrem Blog
https://www.frauke-schmitz.de/home/
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