Ann Kristin Bartke für #kkl20 „bedingungslos“
Bedingungs-Los
Meine längste Freundin verstarb an Maria Himmelfahrt.
Meine Montagsmail an sie blieb unbeantwortet, aber jemand fand sie
Und schrieb zurück.
Nun taucht die alte Frage an den Sinn des Lebens und an die Vergänglichkeit
Im Gemüt wieder an die Oberfläche allen Seins.
Ist das Leben ein Bedingungs-Los, frage ich mich und komme zu einem Pattergebnis.
Hat jemand gute Gene, wie man sagt, sind seine Bedingungen anders, als bei VorGeschädigten. Erwerben kann man Vieles im Leben, auch Behinderungen und Versehrtheit, andererseits Weisheit und Ruhe, Abgeklärtheit, …
Die Mutter meiner Freundin verstarb 30Jahre älter als ihre Tochter.
Sie war eine große, lebenslustige und gesunde Frau, bis zuletzt quasi.
Meine Freundin hingegen war länger schon erkrankt, …sie war lebenslustig
und lebte aber nicht wahrhaft gesund.
Ihr Bedingungs-Los …sie hatte Glück, nach einer kurzfristigen Patientenverfügung im eigenen Bett im Beisein ihrer Liebsten (vom Krebs) erlöst zu werden.
Man frage sich, wieviel darf und kann man selbst bedingen?
Wieviel Gutes darf man tun, um Frieden zu finden in dieser desolaten Zeit?
Ich verstreue die Samenkörner der Lotusblume in den Boden
Auf dass Treue, Reinheit und Schöpferkraft all ihre Bewunderer erreiche
Sie regelmäß Wasser erhalte,von jenen.
Ann Kristin Bartke, 59J., langj.Autorin (lyrische Momentaufnahmen, Alltägliches in Poesie und Haikuschreiberin, Mitglied im Autorenforum Koeln, zahlreiche Lesungen im Rheinland, veröffentlicht in Anthologien und Zeitschriften…)
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