Gerwin Haybäck für #kkl20 #bedingungslos“
Bedingungslos fragen
Allmächtiger, Schöpfer von Mängelwesen,
hört er uns? Bald zornig, strafend,
bald leer, eisern schweigend auf
Mutter Teresas Fragen. Warum
nicht beten auf Augenhöhe?
Sein Kind ein Sohn, warum? Das Weib:
sein Werk, seine Reue zugleich?
Krone der Schöpfung: Unterwerft euch,
werdet wie Kinder, furchtsam,
unmündig – oder kein Himmel reich!
Drohbotschaft für Sterbliche.
Verbarg er das Laster in uns, rächt er
sich an sich selbst? Erbsünde.
Gesunder Verstand schlägt Erbe aus!
Wir. Sein Abbild, seine Schwäche gar?
Er. Seit jeher unbewusst in uns allen.
Agnostiker, Atheisten in Gegenwehr.
Könnte er mütterlich sein? Anders
als Ahnen glaubten? Ist etwas
gemeißelt in ewigen Stein?
Vom Zeitverlauf ausgezehrt, wich
unmündiges Selbst kritischem Geist,
mitschleifend die Transzendenz, die
von Glaube, Liebe und Hoffnung lebt.
Alles nach Gottes umsichtigen Plan?
Sich wandelnder Geist will irren, erkennen,
gewissenhaft Dasein verantworten, sich
nicht sakralergeben dem Dogma beugen.
Dafür bedingungslos mündig, frei
und ohne Wenn und Aber fragen.
Gerwin Haybäck, geb. 1957 in Salzburg:
Frühaufsteher im Zwischenzeitraum
Hauptwerk:
„Rateleiter. Drei Gesellen feiern die Sinnfrage“, EyE-Verlag (2013) 215 S (mit Gedicht: „Mit einem Auge feiern“);
Veröffentlichte Gedichte:
- „Geist meiner Worti“, in Liegener (Hrsg.), 7. Bubenreuther Literaturwettbewerb (2021) 512;
- „Gott ist unbewusst“, Bibliothek deutschsprachiger Gedichte (2020) 118 (inkl. dessen Lesung durch Mark Kuhn auf CD).“;
Im Erscheinen die beiden Gedichte:
- „Gnade, Recht, Natur“, Frankfurter Bibliothek des zeitgenössischen Gedichts (2021) XXX;
- „Wer oder was ist sie?“ Ad: Hoffnung, Bibliothek deutschsprachiger Gedichte (2021) XXX.
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