Nachdenken über die Diskriminierung psychisch kranker Menschen

André Szabó-Wendt für #kkl21 „Stigma“




Nachdenken über die Diskriminierung psychisch kranker Menschen

Die folgenden Aussagen beruhen auf eigene erlebte Erfahrungen. Sie sind daher subjektiv.


Psychisch kranke Menschen scheinen eine Störung in unserer auf Leistung ausgerichteten Gesellschaft zu sein. Sie funktionieren nicht so wie man das von jedem Menschen erwartet. Sie schädigen vornehmlich unsere Sozialsysteme und schmälern unseren Wohlstand, indem sie Kosten verursachen und angeblich gleichzeitig wenig oder nichts Sinnvolles beitragen. Solche Ansichten und Vorurteile werden eher nicht direkt, offen und konkret gegenüber einer betroffenen Person ausgesprochen. Das findet eher im Internet statt. Immer mehr Menschen kennen jemanden im persönlichen Umfeld, der von psychischer Erkrankung betroffen ist. Kaum einer möchte da jemanden zu nahetreten. Auch sind psychische Erkrankungen mittlerweile ein mediales Thema und somit kein Tabuthema mehr. Doch eine Tabufrage schwebt nichtsdestotrotz wie ein unsichtbarer Elefant im Debattenraum: Welchen Wert schreiben wir psychisch Kranken zu? Diese Frage ist in Deutschland vor allem wegen des Umgangs mit psychisch Kranken im Dritten Reich gefährlich. Darum stellt man sie lieber nicht so klar und weicht einer kritischen Beantwortung aus. Man spricht allgemein von Wertschätzung, Würde, Respekt und verweist auf das Grundgesetz. Man gibt sich allerhand Mühe, psychisch kranken Menschen zu helfen, sie zu integrieren und zu akzeptieren. Bei all der Mühe hegt man indessen gleichzeitig die Erwartung, dass sie so sind oder wieder so werden wie die Mehrheit der Menschen: permanent leistungsfähig, angepasst an die Bedingungen des Kapitalismus, unauffällig im sozialen Verhalten.
Diese Ansprüche stellen für psychisch Kranke eine enorme Herausforderung dar und erzeugen Druck, der auf Dauer krank macht. Hinzu kommt, dass die meisten psychisch erkrankten Menschen diese Vorstellungen selbst von Kindesbeinen an verinnerlicht haben und erst einmal alles dafür tun, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. An dieser Stelle entsteht oft ein Teufelskreis, der dazu führt das psychisch Kranke eine „Karriere“ als Dauerpatient einschlagen, verbunden mit wiederholten Klinikaufenthalten, Einweisungen, Dauermedikation mit unterschiedlichen Medikamenten, Rückfällen in eine irgendwie geartete Sucht; gekoppelt mit wieder aufgenommener oder permanenter ambulanter Psychotherapiebegleitung; Verbunden mit dem Einzug in eine Filterblase, die aus Selbsthilfegruppen und monothematischen Gruppen in sozialen Netzwerken besteht und die der Fixierung auf und der ausschließlichen Beschäftigung mit der eigenen Krankheit Vorschub leistet. Anstatt die Bedingungen eines krankmachenden Gesellschaftsmodells in Frage zu stellen und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, betreibt man unaufhörlich weiter einen kostenintensiven personalaufwendigen Behandlungsbetrieb in einem unterfinanzierten unzulänglichen Sozial- und Gesundheitssystems. Der psychisch Erkrankte wird ab einem bestimmten Punkt völlig sich selbst überlassen. Nämlich dann, wenn sämtliche vorhandene Hilfsmaßnahmen ausgereizt sind. Ist man erst mal ernsthaft psychisch erkrankt oder in einer schweren existenziellen Krise, bleibt einem auch nichts anderes übrig als sich behandeln zu lassen und sich erst mal hauptsächlich mit sich selbst zu beschäftigen. Angehörigen stößt das mitunter auf, weil man nicht mehr in gewohnter Weise für sie da ist. Es fehlt einem die Kraft und die Reflexionsfähigkeit für eine kritische Auseinandersetzung mit der Lage über die eigene Situation hinaus. Man spürt nur noch, dass etwas falsch läuft, dass das mit einem selber zu tun hat und mit seinem Umfeld. Was man noch wahrnimmt: die subjektiv empfundene eigene Unzulänglichkeit und Wertlosigkeit. Man empfindet sich nicht mehr als Teil einer großen Gruppe. Man fühlt sich abgesondert und ist aus allem, was einem vertraut ist, raus. Ist man erst einmal akut in einer Klinik, baut sich dann mitunter eine Echokammer auf. Der Umgang von Pflegefachkräften und Ärzten gegenüber Patienten im Bereich der Psychiatrie ist teilweise geprägt von Missachtung, Misstrauen, Abwertung und Respektlosigkeit. Patienten werden wie Kleinkinder behandelt, bereits kleinste Verfehlungen von Absprachen und Vereinbarungen mit dem Patienten werden getadelt und mit Vertrauensentzug quittiert, Wünsche, Bedürfnisse und Kritik werden übergangen. Hinzu kommt, dass durch die prekäre finanzielle und personelle Lage der Kliniken häufig Behandlungspläne über den Haufen geworfen werden. Therapien und psychologische Gespräche finden deswegen nicht statt. Das Personal ist gehetzt, gereizt und unzugänglich. Für Mitgefühl, Geduld und Nachsicht gegenüber den Patienten fehlt es an Zeit, Energie und Nerven. Der Patient wird in dieser Situation zum Objekt der Krankenhausplanung und er fühlt sich in seiner Wertlosigkeit bestätigt. “ Mit uns kann man es ja machen.“ Er wird abhängig und unmündig und unterwirft sich notgedrungen einer als willkürlich erlebten Behandlung. Er wird zum machtlosen Kind, dass den Launen seiner überarbeiteten Eltern ausgeliefert ist. Hierbei schließt sich ein weiterer Teufelskreis. Viele Patienten verhalten sich dann auch wie Kinder. Sie übernehmen keine Verantwortung mehr. Sie geben allein der „Welt“ die Schuld für all ihre Probleme. Sie entwickeln einen Versorgungsanspruch. Sie werden unselbstständig. Etliche Patienten fürchten sich auch vor dem Pflegefachpersonal, den Ärzten und Psychologen. Andererseits sehen Patienten ihrer Entlassung mit Furcht entgegen und beurteilen den Zeitpunkt skeptisch. Ein Leben außerhalb des geschützten Klinikrahmens wollen sie sich nur ungern vorstellen. Wir erzeugen reihenweise psychisch kranke Menschen, denen es schwerfällt, sich wieder als Teil der normierten Gesellschaft zu begreifen. Im besten Fall reicht ihr halbwegs wiedergewonnener Selbstwert, um auf unabsehbare Zeit auf eigenen Beinen stehen zu können. Im schlechtesten Fall rutschen sie in die Kaste der Sozialhilfeempfänger oder Erwerbsminderungsrentner ab. Das führt zu einer weiteren Abdrängung an den Rand und zu weniger Teilhabe in der Gesellschaft. Zudem erfüllen diese Menschen spätestens dann das Vorurteil, dass psychisch kranke Menschen wenig wert seien. Sie genießen auf Kosten des Staates ein faules Leben. Ihnen mangelt es an einem starken Charakter, einem festen Willen und an Einsatzbereitschaft. So das Stigma, dass ihnen entgegenschlägt, gerade wenn sie Sozialhilfeempfänger geworden sind. Wie allen Sozialhilfeempfängern wird ihnen dann der Stempel des Schmarotzers aufgedrückt. Unterschiede werden nicht gemacht. Der Selbstwert ist dann so gut wie dahin und das verursacht fast unvermeidlich Chronifizierung von Krankheit und Verfestigung des Status. Psychisch kranke Menschen haben dadurch die Aussicht, Teil jener Gruppe zu werden, die allgemein gesellschaftlich geächtet, abgewertet und diskriminiert wird: Die Verlierer. Mögen diese Menschen vorher Facharbeiter, Putzkraft, Arzt, Krankenschwester, Straßenbahnfahrerin, Unternehmer gewesen sein – das existiert nicht mehr. Jetzt sind sie Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose, Dauerarbeitslose, Drogensüchtige, Kriminelle und reihen sich in die Reihe der anderen Verlierer ein: Flüchtlinge, Menschen mit einem irgendwie gearteten Migrationshintergrund, People of Color, LBGTQ-Personen und so weiter.
In unserer hetero-patriarchalisch geprägten Leistungsgesellschaft dürfte es eine psychisch kranke drogensüchtige wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilte dauerarbeitslose nichtweiße lesbische muslimische Sozialhilfeempfängerin am schwersten haben. Solch eine Person, insofern es sie so gibt, wird in jeder Facette, in jedem Bereich und jedem Aspekt ihres Lebens auf Hindernisse, Diskriminierung, Stigmatisierung, Ablehnung, Vorurteile, Benachteiligungen und Respektlosigkeit treffen. Die Hölle auf Erden kann ein freiheitlich-demokratisches wohlhabendes Land namens Deutschland sein.
Ich möchte an dieser Stelle noch einen Aspekt der Diskriminierung und Stigmatisierung psychisch kranker Personen thematisieren, weil er sehr häufig vorkommt, weil er das Problem potenziert; und weil es auch mich betrifft: der psychisch Erkrankte und sein Umgang mit Drogen.
Zwar wäre es für mich auch interessant über die Debatten in den Medien und in den sozialen Netzwerken nachzudenken, die sich um psychisch kranke Attentäter und viel schärfer noch um psychisch kranke Flüchtlinge, die ein Attentat begangen haben, drehen. Vielleicht mache ich das irgendwann an anderer Stelle. Das Thema betrifft mich nicht direkt persönlich. Aber es macht mich betroffen. Bei diesen Debatten tritt nämlich für mich jedes Mal wieder offen zu Tage wie sehr sich unsere Gesellschaft von psychisch kranken Menschen bedroht fühlt und wie sehr man ihnen allgemein hin misstraut. Überspitzt gesagt möchte man nach einem solchen schrecklichen Ereignis am liebsten allen psychisch Kranken jegliche Bürgerrechte entziehen und sie irgendwohin wegsperren. Einigen Bürgern scheint dann auch eine Endlösung wie im Nationalsozialismus durchaus wieder verlockend.
Bedeutender ist für mich der diskriminierende Umgang mit psychisch Kranken mit Drogenproblemen. Hierbei muss man, meiner Meinung nach, zunächst zwei Gruppen unterscheiden. Nehmen oder nahmen psychisch kranke Menschen legale Drogen zu sich oder missbrauchten sie illegale Drogen? Schon allein das Thema Drogen hat im gesellschaftlichen Schlagabtausch so viele Missverständnisse hervorgebracht verbunden mit Ignoranz, Unverständnis, ideologischen Vorurteilen und Vorverurteilungen, gekoppelt mit Verdrehungen von Begrifflichkeiten und gekennzeichnet von Ahnungslosigkeit, dass es mir fast unmöglich scheint zu vermitteln, welche diskriminierenden Erfahrungen ein psychisch Kranker durchmachen muss, der irgendwann in seinem Leben ein Rauschmittel konsumiert hat.
Zunächst ist es mir ein Bedürfnis etwas grundsätzliches zurechtzurücken, weil die Gegner jeglicher Lockerungspolitik gegenüber illegalen Drogen unermüdlich behaupten, dass ein erleichterter Zugang zu illegalen Drogen (und sei es auch nur durch die Abschaffung der Strafverfolgung) die Menschen vermehrt abhängig und psychisch krank machen würde. Das ist meiner Ansicht nach falsch. In der Regel, behaupte ich, sind psychische Vorbelastungen der Grund dafür, dass die betreffenden Personen irgendwann zu illegalen Drogen greifen und dann aufgrund ihrer verstärkten psychischen Probleme in einer Klinik landen. Im Umkehrschluss müssten die Kliniken mit vielen Millionen Menschen gefüllt sein, weil bereits jetzt ein nicht geringer Teil der Menschen unerlaubte Drogen konsumiert. Doch ein Großteil dieser Menschen scheint einen achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit diesen Rauschmitteln zu pflegen, wozu ja auch eine Mehrheit der Alkoholkonsumenten in der Lage ist. Wenn es um den Missbrauch von Alkohol geht, haben viele Menschen aufgrund von vernünftiger Aufklärung und Erziehung verstanden, dass Alkohol keine Probleme löst. Bei illegalen Drogen dreht man die Argumentationskette seltsamerweise um. Drogen welcher Art auch immer sollten immer mit Vorsicht, Bedacht und Achtsamkeit genossen werden. Alle Drogen sind potenziell gefährlich. In der Regel entsteht da aber schon bei Aussagen in Dokumentationen, Filmen, in Radiobeiträgen, in Diskussionen eine Schieflage bei der begrifflichen Einordnung. Man spricht stets von „Alkohol und Drogen“, von Genussmittel und Rauschgift. Dementsprechend unterscheidet sich die Bewertung und Einordnung eines psychisch Kranken in der Gesellschaft und in der gesundheitlichen Behandlung. Der krasseste Missstand besteht im Strafrecht. Einem Alkoholkranken werden nach einer Straftat allerhand mildernde Umstände zugestanden bis hin zu Bewährungsstrafen bei Straftaten mit Opfern. Einem psychisch Kranken, der mit Cannabis- oder Heroinkonsum seine Probleme zu kompensieren sucht, droht allein schon für den Umgang mit einer illegalen Droge Strafverfolgung und Verurteilung wegen Erwerbs und Besitzes illegaler Substanzen. Der Konsum ist merkwürdigerweise nicht strafbar. Einem psychisch kranken Menschen mit Suchtveranlagung droht somit das Stigma als vorbestrafter Krimineller abgestempelt zu werden. Das hat mitunter zur Folge, dass der Betroffene seinen Führerschein und seine Arbeit verliert oder bei der Suche nach einer Arbeit nicht nur ein Problem wegen seiner Erkrankung hat, sondern auch wegen seines Führungszeugnisses. Hierauf antworten gerne wenig empathische Menschen: Das ist sein Problem. Er hat gewusst, worauf er sich einlässt. Das hätte er sich vorher überlegen sollen.
An dieser Stelle kann ich nur einwenden, dass es für den Betroffenen wie auch für alle Beteiligten (Eltern, Geschwister, Partner, Kinder, Freunde, Ärzte, Psychologen etc.) mehr oder weniger schwer ist, zu erklären, warum und wie jemand psychisch erkrankt ist und warum derjenige dann irgendwann erlaubte oder unerlaubte Drogen missbraucht hat. Vergleichsweise ähnlich schwierig ist es, einem Menschen, der noch nie unter einer Migräneattacke gelitten hat, zu erklären, warum man in so einem Zustand kaum handlungs- und arbeitsfähig ist. Das sind doch bloß Kopfschmerzen. Man übertreibe und will sich nur drücken, heißt dann auch mal. Der ganzen Misere gehen komplexe Entwicklungen voraus bei denen unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. Zwar erkennt man bei psychisch erkrankten Menschen allgemeine sich wiederholende Abläufe und grob gefasste Krankheitsbilder, doch die Verläufe schlagen ganz eigenwillige Haken und die Diagnosen bleiben bis heute meist unscharf, weil zum Beispiel einer Depression eine Entwicklungsstörung vorausgegangen ist, die zu Persönlichkeits- und Angststörungen sowie zu einer Suchterkrankung geführt haben wie das bei mir zum Beispiel der Fall ist. Wie will man da was voneinander unterscheiden und es dann einordnen? Die Entwicklung einer psychischen Erkrankung ist ein fortlaufender dynamischer Prozess, der nicht im luftleeren Raum oder nur im Inneren eines erkrankten Menschen stattfindet. Am meisten beeinflussen meiner Erfahrung nach den nächsten Mitmenschen von außen den Fortgang einer psychischen Erkrankung sowie die Frage, ob man Drogen einfach nur konsumiert, sie missbraucht oder sie gar nicht erst anfasst. Eine negative Rolle spielt die nicht offenkundige subtile Diskriminierung psychisch Kranker durch Menschen, die wenig Verständnis und Einfühlungsvermögen mitbringen und zugleich Einfluss und Macht auf die betroffene Person haben. Das können Angehörige, Ärzte, Krankenschwestern, Sozialarbeiter, Psychologen, Richter, Arbeitgeber, Krankenkassen- und Rentenkassenangestellte sein. Der Betroffene reagiert auf die Diskriminierung durch solche Personen mit Scham, Wut, Zweifel, Verzweiflung und Selbstabwertung. Das sind gute Voraussetzungen für eine Depression und eine Verfestigung bereits vorhandener Störungen. Oft tritt die Diskriminierung unter dem Deckmantel der Vernunft auf, so dass es dem Betroffenen schwer fällt sich dagegen zu wehren. Es wird einem nahe gelegt in Zukunft keinerlei Rauschmittel mehr zu sich zu nehmen, Zigaretten und Kaffee inbegriffen, weil man als psychisch Kranker mit Suchtveranlagung anscheinend nur bedingt zu Eigenverantwortung und Achtsamkeit befähigt ist. Und dass, obwohl man diese beiden Dinge in Therapien vermittelt bekommen und sie verinnerlicht hat. Da werden in Kliniken vorbeugend Drogentests gemacht, weil in der Krankenakte steht, dass man als Jugendlicher Umgang mit Cannabis hatte. Und dass, obwohl man auf die Frage, ob man in letzter Zeit Alkohol oder andere Drogen zu sich genommen hat, mit Nein geantwortet hat und tatsächlich keine Drogen genommen hat. Das sind eben die Vorschriften. Man wird von Hilfsmaßnahmen ausgeschlossen, weil man in letzter Zeit eine Droge zu sich genommen hat und sich das bei einem unangekündigten Drogentest nach dem Studium der Krankenakte herausstellt hat. So sind eben die Regeln. Um sich jeglicher Verantwortung einer solchen Vorgehensweise zu entledigen, unterschreibt dann der sichtlich Getroffene vorbeugend eine Suizidverzichtserklärung (ja, so was gibt es) und wird anschließend entlassen. Partner_innen lehnen einen ab, weil man ein Antidepressivum einnimmt oder gestanden hat, dass man früher ein Drogenproblem gehabt hat. Sie lösen die Beziehung mit dem Betroffenen auf. Freunde ziehen sich zurück, weil ihnen das Verständnis für die Krankheit fehlt. Arbeitgeber lösen den Arbeitsvertrag auf, weil man nicht genügend leistungsfähig ist. Ein Initiator einer Kunstplattform lädt einen zu einem Interview ein, sagt dann aber später aus scheinbar privaten Gründen ab und meldet sich nicht mehr. Da wird bei einem Termin in einer Behörde, zu dem man eine unterstützende Begleitperson mitgenommen hat, das Gespräch mit der Begleitperson bevorzugt und der Betroffene wird mit infantilen Worten bedacht. Entscheidungen zum weiteren beruflichen Werdegang werden ohne eine Absprache und ohne das Einvernehmen des Betroffenen gefällt. Soziale und berufliche Kompetenzen werden einem von einem fremden Menschen abgesprochen mit dem man vorher 10 Minuten geredet hat, weil man psychisch vorbelastet sei.
All die Schilderungen mögen für allerhand Menschen widersprüchlich, unverständlich und vielleicht sogar paranoid klingen. Irgendwann stellt sich tatsächlich auch der Betroffene die Frage: Bin ich nicht ganz richtig Kopf? Bilde ich mir das alles nur ein. Der Umstand, dass mir Menschen nahestehen, die mir wohl gesonnen sind und mir vertrauen, ermöglicht es mir am Ende, dass ich dem Stigma, psychisch kranke Menschen seien einfach bloß Irre, nicht glaube.







Ich heiße André Szabó-Wendt, bin 48 Jahre alt und lebe in Halle (Saale), Sachsen-Anhalt. Schreibend, zeichnend und musizierend laviere ich mich durchs Leben. Manchmal kommt eine Lesung oder eine Ausstellung dabei heraus. Ich habe eine Vorliebe für kurze abstruse Geschichten, elektronische Musik und Kunst in allen Formen und Farben. Ich interessiere mich für Politik und Menschen. Und manchmal schreibe ich darüber. 






Über #kkl HIER

Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin und ZeitenGeist Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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