Ingrid Baumgart-Fütterer für #kkl21 „Stigma“
Stigmatisierung
Die Versuchung ist groß,
Menschen zu meiden,
die von der eigenen Vorstellung
allzu sehr abweichen.
Sie werden an den Rand
der Gesellschaft gedrängt
abgestempelt, verteufelt,
in Schubladen gesteckt….
So verschafft man sich
als „Übermensch“ Freiräume
und durch Selbsterhöhung
eine übergeordnete Position,
um von dort aus selbstgefällig
auf „Underdogs“ herabzusehen.
Man hält an Vorurteilen fest,
um die eigene Sichtweise
nicht in Frage stellen zu müssen
und bekämpft an anderen,
was in der eigenen Seele
unerlöst geblieben ist.
Das „Fremde“ wohnt jedem inne
in Gestalt der „Kellerkinder“,
die im Unterbewusstsein
in der Gefangenschaft des Geistes
aus der Dunkelheit heraus
Handeln und Fühlen steuern,
mehr, als es einem lieb ist.
Selbstakzeptanz und Selbstliebe
ist der Schlüssel für den Frieden
in der Tiefe der eigenen Seele
und die Voraussetzung
für die Freilassung der Kellerkinder,
die man von ganzem Herzen
willkommen heißen sollte.
Sie werden zum Dank auf ihre Art
zur Heilung der Seele beitragen.

Ingrid Baumgart-Fütterer
Ich bin Jahrgang 1954. Seit November 2014 bin ich im Ruhestand. Ich arbeitete am Städtischen Klinikum Karlsruhe jahrzehntelang als Lehrerin für Pflegeberufe. Eigene Gedichte wurden in diversen Anthologien veröffentlicht. Das Schreiben von Gedichten ist neben dem Musizieren am Klavier eines meiner Lieblingshobbys. Beim Dichten lege ich mich nicht auf bestimmte Themen fest. Ich liebe in dieser Hinsicht die Vielfalt.
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