Ralf Burnicki für #kkl23 „Leitsterne und Irrlichter“
Versprochene Himmel
Über Politik heißt es,
sie werde der Zukunft
ein Stück Himmel geben,
doch es kommt die Zeit,
in der das Licht zurückgespult wird
und die Luft zu dünn ist
für große Versprechen.
Die Produktion verkommt
auf halber Strecke, der Kreisverkehr
der Einsamkeiten nimmt zu und die
Besorgungslisten des Verstandes
werden länger. Am Ende bleibt
die Erinnerungskultur der Trinksprüche,
der Saisonbetrieb der Bekenntnisse,
die Eintagsfliege einer Umarmung
und ein Mittag, der im Park die
Schattensplitter zusammenfegt.
Ralf Burnicki (geb. 1962) lebt in Herford (D) und ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller*innen (VS), in der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik (Leipzig) sowie Mitherausgeber des Literaturmagazins „Tentakel“. Veröffentlichungen z.B. in Sterz (Graz), Die Novelle, Kein Firlefanz, Phobi, Poesiealbum neu, Der Maulkorb, Haller, Dreischneuß, Karussell, SFD (Wien), Jahrbuch der Lyrik u.a.. Diverse Gedichtbände, zuletzt „Lichtaspirin“ (2022).
»Was den Autor auszeichnet, ist eine intelligente Verknüpfung von sprachlicher Virtuosität mit politischem Inhalt. Wer glaubt, das politische Gedicht sei mit Erich Mühsam, Bertold Brecht oder Erich Fried ausgestorben, wird hier auf höchst lebendige Weise eines Besseren belehrt« (Junge Welt).
Kontakt:
Mail: burnicki@yahoo.de
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klasse!
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