Veilleville für #kkl23 „Leitsterne und Irrlichter“
Das Vöglein wusst nicht mehr
Wo´s konnt ruhn
Ruht´s in sein Flug
Es fällt herab –
Sieht´s Bäumchen Licht dichter
Bricht´s Ästchen ab
Es hoppelt ein Häschen
Durch den Schnee
Schneehäschen lauscht
Streckt seine Ohrn –
Der Fuchs frisst das Häschen
Schlauheit verlorn
Schmetterlinge zum Wintertage
Begrüßen mich am heilgen Fest
Gefühl aufbracht meinen Geiste fragt
Flocken tauschen Himmelgäste
Wo sommerstrahlende Kälte tagt
Ich dachte
Sollt´s nicht schneien
Zumindest Nacht hier grimmen
Lichter tanzen auf den Tannen
Die Mäuse
Im Walde richten sich für´s Fest
Das heute wahr ist morgen falsch
Sollt ich nackt aus dem Hause treten
Würd ich mich nicht erkälten
Hinterm Teich versteckte sich
Schwindend fett ein Sternenbild
Scheinend fest sein Götterschild
Glimmend reich von Herzen wich
Sah durch das Glas den Schmetterling
Das Fenster auf, es ist doch Schnee
Ein Pollenhauch, noch Vöglein sing
Mir Sommer fraß nur Winter Weh
aus: Das Ende vor dem Beginn

Veilleville, 1991 geboren, studierte Philosophie, Germanistik und Landschaftsökologie. Unternahm nach dem Studium lange Reisen durch Lateinamerika und Afrika. Schreibt seit über 10 Jahren Reisetagebücher, Reflexionen, Gedichte und aphorismenartige Erzählungen. Bisher veröffentlicht: Das Ende vor dem Beginn (2016), Nach dem Meisterwerk ein Spaßgeschenk (2016) und Kommentar 1 (2017).
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