Michael Eschmann für #kkl24 „Erlauben“
Morgen
Der Himmel so einladend vor mir ausgestreckt
etwas Sonnenlicht fällt durch die kühlen Dezemberwolken
und alles scheint nun ruhiger zu werden
wie schon lange nicht mehr.
Wie Heine in seiner „Matratzengruft“ liege ich auf dem Bett und
blicke zum Fenster hinaus in die weite Ferne.
Viel machen kann aber auch ich nicht mehr,
denn die Stunden sind angezählt.
Dennoch schweifen die Gedanken wie die Wolken umher.
„Wie würde es morgen sein?“
Lassen wir uns nicht täuschen,
das ist eine alte Frage aus Kindheitstagen
seit Jahrtausenden immer wieder neu gestellt.
Denkt daran, der Himmel ist groß genug für uns alle
und vergesst deshalb nicht,
dass alle, die nach den Sternen greifen,
irgendwie Helden sind,
egal, ob sie gewinnen oder verlieren.

Michael Eschmann, geboren 1958 in Mannheim. Er schreibt neben journalistischen Beiträgen über Literatur und Kunst auch Kurzgeschichten, Hörspiele und Theaterstücke. 2015 Veröffentlichung des Dramas: „Dantons Tod in Weiterstadt“. Letzte Veröffentlichungen: „Klaustrophobie“ (SL – Schreiblust Verlag, November 2022), „Franz Kafka in Kierling“ (Informationen eines Pirckheimers), „Wechsel“ (#kkl23 „Leitstirne und Irrlichter“). *** Er betreibt in Griesheim bei Darmstadt ein Versandantiquariat.
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