Ingeborg Henrichs für #kkl24 „Erlauben“
Die Fernbedienung
Neben mir im anderen Rentnersessel sitzt er, mein Schatz. Gut gelaunt und in Vorfreude auf seine Lieblingssendung im Fernsehen, genauer wäre hier auf eine von den vielen, wartend.
Programmvielfalt, heutzutage sich dem Grenzbereich Unüberschaubarkeit nähernd, sei Dank.
Nun, um Fernsehen komfortabel genießen zu können, was brauchen wir dazu, abgesehen von bestimmten Getränken und kleinen Leckereien, in jedem Fall? Die Fernbedienung.
Angemerkt sei hier, dass unsere Generation noch das Ein-Um- und Ausschalten per Hand nach vorherigem Aufstehen aus dem gemütlichen Sitzmöbel kannte, natürlich auch das
Schwarz-weiß Fernsehgerät, incl. dem Programmende, Sendeschluss genannt.
Also, besagte Fernbedienung, einst als „unsere“, angeschafft und deklariert, verlor dieses Merkmal nach und nach, denn er sicherte oder erschlich sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Verfügungshoheit. Ein Gewohnheitsrecht, das sich, vielleicht auch mangels Einspruch meinerseits, diskret etablierte.
Mir geht es, insgesamt betrachtet, nicht schlecht an der Seite von meinem Schatz, auch nach vielen gemeinsamen Jahrzehnten nicht. Er ist ein Treuer, ein Gewohnheitsmensch und ich meine, das mit uns beiden könnte einfach so bleiben, auch ewig. Doch was hält schon so lang?

Frau Sommer
Frau Sommer will im Winter einen Jagdhund kaufen. Viele Jahreszeiten hatte sie geduldig abgewartet.
Sie weiß nicht viel über Hunde, aber verfügt über besondere Erfahrungen mit einem Windhund, der sich mittlerweile verflüchtigte.
Sie freut sich auf das kommende Frühjahr, mit einem Hund an der Leine, die sie in Händen hält.

Ingeborg Henrichs, zuhause in Ostwestfalen, verfasst kürzere Texte, fotografiert gern Momente, die gedanklich weiterführen. Schätzt das Schöne und Wertvolle in Natur und Kultur. .Einige Veröffentlichungen
Über #kkl HIER