Kathrin Freder für #kkl24 „Erlauben“
Lebendigkeit
(zu: Franz Lenk, „Stadtmauer in Dinkelsbühl“, 1930)
Ich betrachte ein Bild. Franz Lenk malte es 1930, es heißt „Stadtmauer in Dinkelsbühl“.
Hohe Mauern, undurchsichtig; ein Turm, zwei kleine Fenster darin; die Stadtmauer von Dinkelsbühl. Sie bietet Schutz und Sicherheit ihren Bewohnern und deren Häusern. Von den Häusern, dicht an dicht, hinter den dicken Mauern der Stadt sind nur die Dächer und das Obergeschoss zu sehen. Der Himmel darüber lässt im Gegensatz zur Enge der Stadt Weite erahnen …
Lebendigkeit
Klare Formen,
klare Grenzen,
Ordnung und Struktur,
sie geben Sicherheit.
Formen vergehen,
Grenzen verschwimmen,
Chaos entsteht.
Ich kann lebendig sein.
Kathrin Freder wurde 1973 in Riesa geboren. Sie studierte Rechtswissenschaften und arbeitet als Rechtsassessorin in einer Kanzlei. In ihrer Freizeit schreibt sie Gedichte und Prosa-Texte, in denen sie Erlebtes aus Vergangenheit oder Gegenwart verarbeitet und versucht, die Komplexität der Welt zu verstehen. Bilder und Gemälde bieten dafür Inspiration.
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