Bernhard Horwatitsch für #kkl24 „Erlauben“
Liebesspiele
man kann sich fragen: Was ist Liebe
worauf sich reimt
schon immer: Triebe
das sind zwei: vereint
manchmal auch drei und mehr
da machen dann ganz viel
immer hin und her
ein sogenanntes: Spiel
Was man so treiben nennt
es nennt sich: Spiele
weil mal der dann der zum andern rennt
so werden aus zwei: Viele
Verwirrend ist das allemal
wer mit wem: wer kennt sich aus
das wird dann schnell zur Qual
und du bist raus
Reise nach Jerusalem
so riskant mit Stühlen
wer mit wem
ist auch: das Fühlen
Besetzt: und jetzt der Witz
ist nicht nur der Stuhl
Auch: Stachel und Schlitz
im so genannten: Liebespfuhl
Luzifer
Das Paradies ist mir zu schön
zu hell, zu warm zu süß
das Paradies ist Gottes
Wunder bin ich nicht gewöhnt
mehr Schatten Nacht und tiefes All
das Tor zum Licht
wird mich verbrennen
wie die Schale des vierten Engels
die Sonne schwitzt
heiß und schwer
Wasserstoff und Helium
der Engel fiel
Licht
Zerronnen oder gewonnen
Ein paar Jahre noch
Nicht mehr sehr lange
Und das war es dann
Belanglos?
Unsinnig?
hat gar nichts gebracht?
War nur anstrengend und blöd?
Viel Ungerechtigkeit, viel Dummheit, viel Gemeinheit erlebt
und wenig Zärtlichkeit, wenig Aufrichtigkeit?
Aber nein,
da war so viel Schönes,
so viel Zartes, Gutes gleichzeitig.
Und so viel Entspannung, Freiheit und Lust.
so viel belanglose Wunder
so viel geschenkte Sammlung
Anarchie und Gefühl
und dann
auf einmal! Wusch
zerrinnt der Gedanke, der Widersprüchliche
Bernhard Horwatitsch https://www.literaturprojekt.com/
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