TROLL PATSCH

Gerald Marten für #kkl24 „Erlauben“




TROLL PATSCH

Der tollpatschige Troll


„Was erlaubst du dir?! Ja, dich meine ich! Glupscht mir

gierig in meine Geschichte hinein! Willst mir wohl

meinen letzten Patschesaft, gleich einem Lesevampir,

aussaugen! Oder bist du gar solch Spanner, hä?! Aber

was interessieren mich deine streunenden Blicke. Aua!

Verdammt noch dreimal! Stolpere ich doch glatt

deines Geglupsches wegen über… über… was ist das?

Ah, ich weiss. Ein Haufen deiner glupschenden Blicke

ist das. Vielen Dank dafür. Ja, glupsch mir nur

hinterher, wie ich nun humpelnd durch meine

Geschichte ziehen muss, verfolgt von deinen

spöttischen Blicken. Wie viele hast du noch davon?

Bestimmt einen ganzen Berg, ganz sicher, dass ich

solch glupschendes Ungetüm mit hundert Augen daran

auch noch erklimmen muss auf der Reise durch meine

Geschichte. Übrigens, mein Name ist Patsch. Troll

Patsch und noch nie musste mir ein Menschgebein

mit seinen glupschenden Blicken aus der Patsche

helfen. Das ist eine perfide Lüge! Ich erlaube keine

perfiden Lügen! Nur die anderen erlaube ich. Und

Patschehändchen habe ich auch nicht! Erlaube mal!

Die sehen nur so klein aus, weil du kurz- oder weit-

oder mittelsichtig bist. Deswegen wirken sie so klein,

im Gegensatz zu meinen Ohren, meinen Augen,

meiner Nase, meinem Mund, meinen Füssen und

deinen riesigen Blicken. Gar nichts erlaube ich

denen!


Achtung, Patsch!!

Platsch!!


„Ja, jetzt sehe ich sie auch. Diese dämliche Pfütze!

Und vor allem spüre ich sie am ganzen Körper!

Patschnass bin ich, über und über! Jaja, haha.

Die Sonnendame wird mich schon trocknen

mitsamt meinem flauschigen Sammelsuriumanzug

und meiner Zausefrisur dazu. Ihr erlaube ich,

ein solches zu handwerken, dir aber niemals und

wenn ich nass bleibe wie ein Regentropfen. Die

Sonnendame erschafft saisonal den Blütenzauber.

Sie ist eine freundliche, hilfsbereite Dame. Jaja,

ich weiss, auch Falschgeld nennt man Blüte und

Zauberei ist nur Illusion und Trickserei. Dann

erlaube ich eben dem Mondmann, mich mit

seinem Abendlicht zu trocknen. Aha. Sein Licht

ist nur der Sonnendame Spiegellicht. Verdammt

noch dreimal, kann man denn hier niemandem

trauen?!


(Troll Patsch tobte furiengleich und schreiend

auf dem Boden seiner Geschichte umher… und

stolperte, wieder einmal. Doch dieses Mal

stolperte er nicht in eine Pfütze, sondern gleich

in den unendlichen Ozean aller Geschichten

dieser Welt. Und er stolperte nicht nur einmal,

kaum hatte er sich patschnass erhoben, aufs

Neue und aufs Neue. Platsch! Platsch!)

„Du erfreust dich an meinem Missgeschick, ja?

Habe ich dir solch Schadenfreude denn erlaubt?!

Dir wird das Freuen noch vergehen, warte nur

ab. Ich beobachte dich, schon die ganze Zeit

und immerfort. Du glaubst mich zu verfolgen

in meiner Geschichte? Ich sehe dich. So achte

gut auf Gesprochenes. Und wenn es sagt :

                                üiäö

dann sei es mir erlaubt… Doch jetzt muss ich

erst einmal trocken werden.




                              

Gerald Marten, Jg. 1955, lebt in Oldenburg in Holstein.

Freigeist, freier Schriftsteller, Freibier aber mag er nicht,

gar kein Bier. Diverse Veröffentlichungen in Anthologien

und Zeitschriften + einen Roman.






Über #kkl HIER

Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin und ZeitenGeist Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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