Julia Kohlbach für #kkl24 „Erlauben“
Wer bist du?
Du standest da und erklärtest mir die Welt.
Als ich dich sah, war es unbezahlbar mit Geld.
Wir erlaubten uns den tiefen Blick, ein purer Adrenalin-Kick.
Zunächst dachte ich, es darf nicht sein.
Du warst ein Freund für mich und Einsamkeit wurde klein.
Ich erlaubte mir, den ersten Schritt, ein völlig neuer Lebensabschnitt.
Da gab es ein UNS auf allen Wegen, ein WIR auf das Leben.
Ob gemeinsam oder allein, was zählt ist das zusammen sein.
Wir erlaubten uns gemeinsame Zeit mit dem einen oder anderen Streit.
Nacht für Nacht, warst du nicht da. Als ich dich fragte, kam immer nur „Blabla“.
Doch es lies mir einfach keine ruh und ich sah nicht länger zu.
Ich erlaubte mir, dich zu verfolgen, unsere Liebe war schon lange nicht mehr golden.
Umgegeben von dunklen Gestalten, die griffen zu vielen Gewalten,
warst du jene Nacht im Wald, obwohl es doch war, sehr kalt.
Wir erlaubten uns keine Nähe mehr, denn sie verletzte uns so sehr.
Immer wieder kamst du verletzt nach Haus’ und warst still wie eine Maus.
Drogen machten dir das Leben schwer und unsere Liebe zueinander leer.
Ich erlaubte mir, dir Hilfe zu suchen, aber du begannst darüber zu fluchen.
Die Begegnungen zwischen uns sind aus, es führte kein anderer Weg mehr heraus.
Schön, leicht und unbeschwert, doch von Anfang an, war es verkehrt.
Wir erlaubten uns die Trennung, es fehlte jede gegenseitige Anerkennung.
Julia Kohlbach wurde 1995 in Thüringen geboren. Nach erfolgreichem Studium der Bibliotheks- und Informationswissenschaft arbeitet sie als Bibliothekarin. Wenn sie sich nicht gerade dem Kreativen Schreiben widmet, geht sie wandern, arbeitet im Garten oder fertigt Handarbeiten an. Erste Veröffentlichungen erfolgten in den Anthologien „Bücher, die uns bewegten“; „Liebesgrüße aus Napoli“, „Das Rad der Zeit … ein Stück Ewigkeit“, „8. Bubenreuther Literaturwettbewerb 2022“ sowie im Online-Magazin KKL.
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