Gerald Marten für #kkl26 „Säen und Ernten“
Ich säte, nun erntet – Vier Versuche
Säpferdchen ziehen Erntewagen
über die rauschenden Wellenfelder
der braunglipschigen Algenblüte.
Und des Strandschauenden Augen
werfen all die Weite in eine Frage:
Was säen die Säpferdchen denn nur
dort draußen im Geheimen,
dass sie Ernte des Abscheulichen haben?
Den Strandhafer sicher nicht
Das Pflugzeug reißt Himmelsfurchen
ins schwarze, fruchtbare Wolkengewölbe,
der Saat tropfenweises Beet..
Aufblühend in des Regensturmes Wucht
ergießt sich Schauer um Schauer.
Dürreland fährt ein seine wässrige Ernte
Das Leben säte die Buchstaben
seine Geschichte zu ernten
und gabelte sich am Wegesrand
doch nur eine fade Suppe auf
Die Zeit ist gesät,
nun lasst uns sehen,
was uns blühen wird
und was zu ernten ist
an fruchtigen Stunden
und bitteren Jahren
Gerald Marten, Jg. 1955, lebt in Oldenburg in Holstein.
Beruflich keine besonderen Vorkommnisse, etwas
Banker, etwas Studium an der CAU Kiel. Veröffentlicht
seit 2001 Kurzprosa und Gedichte verschiedenster ART
in Anthologien und Zeitschriften, u.a. über ein Dutzend
Texte im Kunst-Kultur-Literatur Magazin. Zudem 2002
eine Romanveröffentlichung
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