Marianne Schaufler für #kkl27 „Loslassen, Weglassen, Unterlassen“
Roter Luftballon
Der rote Luftballon
der weg flog ‚gen Himmel,
hinterlässt nur Leere
nichts zu sehen
am weiten Horizont,
es bleibt ein Kindergesicht
voller Tränen.
Als du starbst
sagte man mir,
ich müsse dich loslassen.
Fast hätte ich
hören können
wie alles in mir schrie,
so laut wehrte
sich alles in mir.
Ich werde
etwas anderes versuchen,
erlange
ein neues Verständnis.
Trage die Spuren
deines Lebens allesamt,
die von dir und mir, in mir.
Ich werde diese Beziehung
neu gestalten.
Lang schon Zeit
zu Beherzigen,
wenn ich loslasse
bleibst du
immerwährend,
ein Teil von mir.
Habe so viele
wertvolle Erinnerungen.
Habe all die Spuren.
Auch werde ich
mir erlauben,
wenn eine solche
dann erwacht.
Ich an deine Spuren denke,
dabei nicht nur glückselig
sein zu dürfen.
Meine Trauer
wird dich
von Zeit zu Zeit
besuchen.
Abschied
Der Horizont verhüllt im tristen Grau,
verdeckt die lichten Sonnenstrahlen.
Wolken halten ihre Tränen fest
es fällt nicht mal, der kleinste Tropfen.
Bäume wollen keine Knospen.
Still steht der Neuanfang.
Vögel in Verharrung, beginnen noch lange nicht, ihre Reise gen Süden.
Kälte steigt mir zu Kopf,
mein Herz wiegt so schwer,
komme nicht vom Fleck
und verpasse den Lauf der Zeit.
Stille.
Die Maiglöckchen, die ihre Blütenpracht verfrüht im Januar trugen, werden den Mai niemals sehen.
Marianne Schaufler
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