Ingrid Baumgart-Fütterer für #kkl27 „Loslassen, Weglassen, Unterlassen“
1.
Auf die Sonnenseite wechseln
Umtriebig immerzu
raubt er sich selbst die Ruh,
lebt am Leben vorbei
vor lauter Raserei,
jagt dem Glück hinterher,
doch das Füllhorn bleibt leer.
Verlassen von dem Glück
bleibt er enttäuscht zurück,
was er auch tut und macht,
die Sonne ihm nicht lacht.
Jetzt steht sein Denken still,
wann immer er es will,
tief entspannt ab und zu
kommt er endlich zur Ruh,
das Hasten ist vorbei
und auch die Rödelei.
Hold ist ihm nun das Glück,
die Freude kehrt zurück,
was er auch tut und macht,
die Sonne ihm nun lacht.
2.
Ausstieg aus dem Fluchtmodus
Seit Jahren rannte er
vor seinen Problemen davon,
aus Angst davor,
von ihnen überrollt zu werden.
Erst als er es wagte,
innezuhalten
und sich seinen Problemen
mutig zu stellen,
änderte er seine Einstellung
zum Leben grundlegend
und war in der Lage,
seiner Angst tatkräftig
Einhalt zu gebieten.
Seither blüht er regelrecht auf.
3.
Seelischer Durchbruch
Angst versperrt den Zugang zu ihrem Herzen
sperrt Traurigkeit ein und Lebendigkeit aus,
sie ist Opfer ihrer seelischen Schmerzen,
traut sich aus ihrem „Schneckenhaus“ nicht heraus.
In Habachtstellung sie angespannt verharrt,
schnell ist sie enttäuscht, fühlt sich seelisch verletzt
ihre Innenwelt langsam zu Eis erstarrt,
von innren Dämonen fühlt sie sich gehetzt.
Starr vor Angst kommt sie aus sich selbst nicht heraus,
hält andere auf Abstand, wirkt verschlossen,
die Nähe zu Mitmenschen ist ihr ein Graus
sie bläst Trübsal, schürt die Angst unverdrossen.
Erst als sie die Liebe zu sich selbst sanft spürt
überwindet sie die Angst, öffnet ihr Herz,
ihr Weg schrittweise ins Leben zurückführt
und bald ebbt ab ihr seelischer Dauerschmerz.
Mit Vertrauen in ihre innere Kraft
wagt sie nun ihr wahres Wesen zu zeigen,
was zuvor schwer fiel, sie mit Leichtigkeit schafft
sie freut sich am Leben, Dämonen schweigen.
4.
Neue Wege
Im Leben geht es mal auf mal ab
Problem für Problem hält uns auf Trab,
vergönnt bleibt uns die nötige Ruh,
wir drehen uns im Kreis immerzu.
Solang wir uns im Kreise drehen
wir einen Ausweg oft nicht sehen
und tun, was wir schon immer machten,
damit fast nichts zu Wege brachten.
Soll bald ein anderer Wind wehen,
müssen wir n e u e Wege gehen,
dann geht es viel leichter von der Hand,
zu finden, was man zuvor nicht fand.
5.
Loslassen
Zerstreue deine Bedenken,
lasse sie aus deinem Kopf
hochsteigen
in das Blau des Himmels
wie vom Winde verwehte
Blüten, die sich in der Weite
verlieren, als hätten sie
nie existiert.
Zerstreue deine Bedenken,
lasse sie aus deinem Kopf
hineinfließen
in das Blau des Meeres,
wie vom Winde gekräuselte
Wellen, die sich in der Weite
verlieren, als hätten sie
nie existiert.
Und genieße die heilsame Stille,
die anstelle deines Denkens
eintritt und dich erleichtert
aufatmen lässt.
6.
Innere Stärke
Im Rhythmus
der Atmung
in sich selbst
die Balance finden
zwischen Festhalten
und Loslassen,
zwischen „Zulassen“
und dem Sich-Öffnen,
zwischen Aktivität
und Ruhe,
zwischen Geben
und Nehmen.
Im Rhythmus
der Atmung
Schritt für Schritt
den inneren Halt
festigen
und der eigenen
Stärke vertrauen.
7.
Den Dichtergeist mal ruhen lassen
Musen durchlichten nicht stets den Geist,
wie du aus eigner Erfahrung weißt,
nicht immer ergießen sich Worte
von der dichterisch schönsten Sorte.
Du musst den Geist mal ruhen lassen,
total verrückte Sachen machen,
dann kommst du auf andre Gedanken
– sie durchbrechen mentale Schranken –
Wenn du in der Hängematte döst,
Knoten für Knoten im Hirn sich löst,
deine Kreativität erwacht
und der Dichter in dir fröhlich lacht.
Wenn du mit ner Katze spielst und schmust,
du nicht nur ihr, auch dir Gutes tust
im Herzen du warme Liebe spürst,
somit dein Ideenfeuer schürst.
Wenn du deine Blumenbeete gießt,
dem Geist sich Kreatives erschließt
und nach getaner Gartenarbeit
bist du fürs Dichten mehr als bereit.
Drum gönn dir Freude, ne Menge Spaß,
auch mal Bier und Wein, nicht nur ein Glas,
dann freuen sich die Musen mit dir,
liebe Dichter, bitte glaubet mir!
8.
Der Weg in die Freiheit
Unbewusste Schuldgefühle
knebelten seine Lebenslust,
lagen ihm wie Steine auf der Seele.
Seit Jahrzehnten schleppte er
den seelischen Ballast mit sich herum,
machte sich selbst das Leben
unerträglich schwer.
Erst als er lernte, sich mit dem
inneren Kind auszusöhnen,
löste sich im Licht des Bewusstseins
und der bedingungslosen Liebe
sein Urschmerz leidvoller Emotionen auf.
Die Steine fielen ihm von der Seele,
seine abgrundtiefe Verlassenheit
wich dem Gefühl der inneren Freiheit.
Er fühlte sich wie neugeboren.
Die Macht der Liebe
Liebe heilt unsere tiefsten Wunden,
tröstet, steht uns bei in dunklen Stunden,
sind wir verzweifelt und innerlich leer
rettet Liebe uns aus dem Tränenmeer.
Liebe gibt unserem Inneren Halt,
verleiht der schöpferischen Macht Gestalt
lässt uns seelisch reifen und gedeihen,
hilft uns, sich von Ängsten zu befreien.
Liebe entzündet in uns Sternenlicht,
streichelt die Seele bis das Auge bricht,
begleitet uns in himmlische Sphären
befreit, wenn wir uns selbst neu „gebären“.
Ingrid Baumgart-Fütterer, Autorin