Thomas Steiner für #kkl28 „Dahinter“
2 hunde
wollig wie schafe
1 altes paar mit 2 hunden
„wie schafe“
dachte ich
schafe an der leine
dahinter niemand
& vorbei war ich.
mit so etwas
beschäftige ich mich
so etwas
gebe ich anderen zu lesen.
die krokusse kommen
schon wieder.
die alten leute sitzen im park
& schauen zu wie – schon wieder –
die krokusse kommen. das ist
nur schwer auszuhalten. außerdem
scheint die sonne & der mantel
wird zu warm. weiter hinten
gibt es schatten & eine kühle mauer.
zum glück sitzt dort niemand.
ziemlich weit draußen
über dem feld oder
einem acker
rüttelt ein vogel. das hält den blick
weiter hinten ein waldstück und
offenes land bis hin
zur nächsten siedlung. achja
die feldwege: nichts bewegt sich dort.
warten
auf das herabstoßen, das nicht kommt
noch länger warten
er fliegt weiter zum wald
zu weit weg jetzt
um den blick zu halten.
es bleibt das weite land.
eine blattwanze
krabbelt die hose hoch.
hinten
am horizont
die lkw der autobahn
davor ein zug.
hubschrauber
jetzt kommt ein hubschrauber
ein großer, zwei, drei
das ist militär!
der nabel der welt
ist nicht hier. hier
bestimmt nicht. durch das fenster
sehe ich zwei dächer und zwei kamine
drei bäume. am fenster
meine pflanzen. pflanzen habe ich viele.
ein vorhang. über dem ganzen
die zimmerdecke. zwei lampen.
im rücken die lehne, dahinter die wand.
Thomas Steiner, geboren 1961 bei Reutte/Tirol. Einzelveröffentlichung zuletzt: mein horizont ist der first der nachbarhäuser (gedichte). hochroth-verlag, 2013. Aktuell: Jahrbuch der Lyrik, Schöffling, 2023.
Über #kkl HIER