Unvergleichlich

Anke Meer für #kkl41 „Rasender Stillstand“




Unvergleichlich

Du kannst jetzt deine warmen Hände von meinen nackten Füßen nehmen. Mir ist nicht mehr kalt. Ich öffne jetzt die klemmende Tür. Sie haben das schönste Lächeln der Nacht. Immer muss früher sein. Diese Blicke auf deinen flimmernden Bildschirm. Als wäre gestern Morgen. Sag du es Ihnen. Wie lange wir hier schon sitzen und warum ich von dir Musikgeschichte lerne. Möchtest du mein T-Shirt mitnehmen? Etwas zu Ende bringen. Verdrängtes Trauma, das letzte Wort. Sie scheinen mich zu kennen ohne mich zu kennen. Der eine ganz besonders. Klebe die Pflaster deiner blutigen Risse auf deine Zweifel. Wer hat dir das angetan? Lege mein rotes Herz auf deine Wunde. Es reicht nicht, trotz deiner Freudentränen. Die Zeit tickt schon viel zu lange still. Zu spät für alles. Überall und nicht bei mir selbst. Nähe fühlen, gute Musik hören. Sie reichen mir Ihre Hände. Es kribbelt. Die Finger schlafen noch. Innehalten. Durch die Tiefen der Bilder tauchen. Atmen. Ich muss los. Sagen, wie sehr ich es schätze, dass Sie da sind. Es aussprechen. Meine Lippen sind taub, sowie meine Ohren. Ich nehme die Schlüssel mit und lasse die Tür offen. Ich möchte nicht mehr deine Ausrede oder Mülltonne sein. Bin selbst noch nicht ganz sortiert. Doch darf ich das gefundene zwischen all dem Staub behalten und hier sein, wertvoller Silbertraum? Es macht mich glücklich. Wunderschön.




Anke Meer, *1981 in Dresden.

Veröffentlichungen in Literaturmagazinen und Anthologien.

Im Herbst 2022 hat sie die Poetry Slam Szene in Berlin für sich entdeckt. 






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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin und ZeitenGeist Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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