Arschtritt ins neue Leben – wie ich meine Wohnungslosigkeit überwand

Varia Antares für #kkl34 „Klarheit“




Arschtritt ins neue Leben – wie ich meine Wohnungslosigkeit überwand

Wohnungslosigkeit ist kein Schicksal, das uns einfach so trifft. Sicherlich, manchmal geschehen im Leben Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben. Ein Haus brennt ab, ein Unfall ereilt uns, wir fliehen vor häuslicher Gewalt. So etwas kann geschehen und geschieht mitunter. Allerdings haben diese Dinge viel weniger Einfluss auf uns, als wir normalerweise vermuten.

Wenn Du wohnungslos bist, dann gibt es zwei Möglichkeiten, was ich zu Dir sagen könnte. Ich könnte Dich trösten, bemitleiden und Dir einreden, dass Du tatsächlich eine arme Wurst wärst. Du würdest Dich von mir verstanden fühlen – und morgen immer noch draußen im Regen sitzen. Der Winter würde kommen, und Dir wäre in keiner Weise geholfen. Im Gegenteil; ich würde Dich in Deinem negativen Denken bestärken und somit in eine viel größere Misere bringen.

Oder, und genau das werde ich in diesem Text tun, ich könnte Dir das sagen, was aus meiner Sicht die Wahrheit ist und Dir wirklich weiterhilft. Du würdest Dich vielleicht über mich ärgern – und in wenigen Wochen eine schöne, warme Wohnung haben.

Warum maße ich mir an, in so einem Ton über ein so ernstes Thema zu schreiben? Weil Du ein wertvoller Mensch bist und ein würdiges Leben in einem sicheren und warmen Zuhause verdienst. Und weil ich weiß, dass Du es bekommen kannst und wie Du es bekommen kannst.

Mir ist dies gelungen, vielen anderen Menschen vor mir gelang es, und Du kannst es ebenfalls schaffen. Meine komplette Geschichte ist des Öfteren publiziert worden, und ich möchte nicht erneut so weit ausholen. Es gibt zwei Versionen meiner Geschichte: die, die ich bislang geglaubt hatte, und die, die wahr ist.

In meinem früheren Leben dachte ich, meine Unfälle, mein Gesundheitszustand und der Lockdown hätten mir die Wohnungslosigkeit eingebrockt. Heute weiß ich: Keines dieser Ereignisse hätte die Macht gehabt, mich in diese Lage zu bringen oder mich darin festzuhalten. Ich selbst hatte mir das eingebrockt, wenn auch unbewusst.

Das Leben liefert uns Ereignisse – diese sind nicht per se gut oder schlecht, sondern neutral. Es ist unsere Reaktion, die darüber entscheidet, was wir aus einer gegebenen Situation machen.

Erfolgreiche Menschen haben eine bestimmte Art, zu denken, zu fühlen und zu handeln. Deswegen kommen sie aus unangenehmen Situationen entweder schnell wieder heraus oder machen das Beste daraus. Ich will die Krisen, die Dir widerfahren, keineswegs verharmlosen, sondern Deinen Fokus auf die Lösungen für die Probleme lenken. Schon das Wissen, dass wir etwas lösen können, und die Tatsache, dass wir direkt mit der Umsetzung einer Lösung beginnen können – und sei der erste Schritt dafür noch so klein – setzt eine gigantische Kraft in uns frei. Wir nehmen unsere Eigenverantwortung wahr und fühlen uns wieder als Gestaltende unseres eigenen Lebens.

Unsere Reaktion auf Ereignisse ist ein Bestandteil der Eigenverantwortung. Außerdem sind wir Diejenigen, die unser eigenes Leben gestalten. Damit meine ich nicht unsere Umstände, sondern das, was die Umstände jeweils für uns sind. Wie interpretierst Du eine Situation? Was machst Du aus ihr? Welche wertvolle Fähigkeit lernst Du aus und in dieser Situation? Es ist übrigens nicht so, dass Gott Dir diese Situationen auftischt, damit Du etwas Bestimmtes daraus lernst, ob Du nun willst oder nicht. Nein; Du selbst hast Dir unbewusst diese Situationen manifestiert, indem Du die Schöpfermacht nutztest, die Gott Dir und jedem von uns Menschen gegeben hat. Du tatest dies zum Beispiel, weil Du innerlich geahnt hast, was für einen wertvollen Erkenntnisgewinn oder Entwicklungsschritt Du aus einer bestimmten Krise oder Problematik gewinnen würdest. Und Du kannst Dich jederzeit dafür entscheiden, dass Du die unangenehme Situation, beispielsweise Deine Wohnungslosigkeit, nicht länger aufrechterhalten möchtest.

Zu diesem Thema empfehle ich Dir unbedingt die Lektüre von Neale Donald Walsch. Du kannst Dir sein Werk »Gespräche mit Gott« kostenlos auf YouTube anhören. Als ich selbst meine härteste Zeit in der Wohnungslosigkeit hatte, halfen mir seine Worte enorm. Auch den Film zur Entstehung seines Buches sah ich wieder und wieder. Was er sagt, funktioniert. Und je mehr wir daran glauben und durch unsere positiven Erfahrungen die Bestätigung dafür erleben, desto effizienter funktioniert es für uns.

Vor einigen Jahren schrieb ich darüber, wie ich erkannte, dass es Gott gibt, und wie Jesus mir konkret geholfen hat, Unterkünfte und Schlafplätze zu bekommen, als ich diese am dringendsten brauchte. Für diese himmlische Unterstützung bin ich zutiefst dankbar.

Es geht allerdings noch einfacher und direkter, wie mir inzwischen klarwurde. Wir können Gott und Jesus jederzeit um Hilfe bitten und werden diese bekommen. Noch effizienter ist es jedoch, unsere eigene göttliche Schöpfermacht (wie oben gesagt) zu nutzen und vertrauensvoll die gewünschten Lösungen zu manifestieren. Dies tust Du, indem Du eine Wahl triffst und dann zuversichtlich und entspannt mit der Umsetzung der einzelnen Lösungsschritte beginnst, bis das gewünschte Ergebnis sichtbar wird.

Nicht nur Neale Donald Walsch hat darüber geschrieben. Auch in den Werken von Bodo Schäfer findest Du wertvolle Hinweise, wie Du durch Eigenverantwortung Deine Schöpfermacht nutzen kannst. In »Gesetze der Gewinner« spricht Bodo davon, Momentum aufzubauen, also unbeirrt auf ein Ziel hinzuarbeiten. Durch das wiederholte Aktivwerden in Richtung eines gewählten Ziels wird es zunehmend leichter, dieses zu manifestieren. Dies deckt sich mit der Aussage aus »Gespräche mit Gott«, dass das Manifestieren umso besser funktioniert, je öfter wir hinsichtlich einer Sache dieselbe Entscheidung treffen. Wir geben dem Universum also ein klares Zeichen, was wir wollen und dass wir daran glauben, dass der Erfolg eintreten wird. Dadurch kommt der Stein ins Rollen, und der Erfolg kommt tatsächlich in unser Leben.

Erst jetzt, wo ich bei beiden Autoren Vergleichbares gelesen habe, atme ich erleichtert auf, glaube es und setze es zunehmend erfolgreicher in meinem Leben um.

Ich glaube, unbewusst hatte ich den Wunsch, einen eindeutigen Beweis dafür zu finden und so mein Vertrauen ins Leben und zu Gott zu stärken. Nachdem Jesus mir damals geholfen hatte, eine Unterkunft zu finden, erlitt ich einen erneuten Unfall, verletzte mich dabei noch schwerer an der Wirbelsäule und wurde abermals wohnungslos. Ich verlor meine Erwerbsfähigkeit komplett und fühlte mich – obwohl ich Akademikerin bin – nicht mehr zur Gesellschaft zugehörig. In dieser Situation verlor ich alle meine Freunde auf einmal und war, wie es schien, nirgendwo mehr willkommen. Ein Jahr der verzweifelten Wohnungssuche und eine damit verbundene Verschlimmerung meines Gesundheitszustandes folgten.

Dieses Leid hätte gar nicht sein müssen, denn es wäre auch einfacher gegangen, wenn ich zu diesem Zeitpunkt bereits das, was ich in den erwähnten Büchern gelesen hatte, geglaubt hätte. Natürlich gibt es inzwischen ein Happy End: Ich habe das Jahr genutzt, um mehr denn je in meiner Entwicklung voranzukommen und noch mehr ich selbst zu sein. Bei der Bodo Schäfer Akademie lernte ich Verkaufen, und bei der RedeFabrik von Benedikt Held lernte ich, effektiver zu kommunizieren. Vor allem aber lernte ich, sowohl andere Menschen als auch mich selbst viel positiver zu sehen und bedingungslos zu akzeptieren. War ich zuvor noch vier Jahre lang bei jedem Bewerbungsgespräch um einen festen Wohnsitz abgelehnt worden, so verliefen dank meiner neuen Einstellung die Gespräche mit Vermietern nun viel positiver. Zwar gab es immer noch einige Absagen, doch die jetzigen Gespräche waren meist angenehm. Und dann kam eine Zusage für eine wunderschöne Traumwohnung: ruhig, bezahlbar und mit Blick auf einen Fluss.

Und nun sage ich Dir: Du kannst eine Wohnung finden!

Es gibt jede Menge Chancen für Dich, dieses Ziel zu erreichen, und Du kannst Dir noch zahlreiche weitere Möglichkeiten kreieren. Wenn Du mit 200 Vermietern gesprochen und 200 Absagen bekommen hast, dann musst Du eben ein 201. Bewerbungsgespräch führen. Führe jedes einzelne dieser Gespräche in dem Glauben, dass es eine wertvolle Chance ist, und vielleicht ist schon Dein nächstes Gespräch dasjenige, das Dir den Erfolg bringen wird. Frag Dich nicht, ob Du es schaffst. Es wird möglich, indem Du es machst!




Varia Antares, Germanistin und Spirituelle Lebensberaterin, schreibt über die eigenständige Überwindung schwerer Traumata durch die Integration von Seelenanteilen, Schattenarbeit und bedingungslose Akzeptanz.

Wenn Du ihre Arbeit unterstützen möchtest, findest Du hier ein Crowdfunding zu ihrem aktuellen Schreibprojekt: https://gofund.me/f158b2d0

Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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