Anke Meer für #kkl35 „Erwachen“
Traumwolken
Gefroren jung in der Nacht
Erinnerungen im Regenguss
Verschmolzen im Blick erwacht
Einfall Berührung, Luft im Kuss
Lächelnd weckst du meine Treue
Aus frühem Traum im liebestoll
Blitzt mich bis in tiefste Schläue
Der Himmel füllt mir Gläser voll
Wenn Gewitter Ängste brechen
Im Sinn verdrängt, Bewegung leben
Laute Antworten leise sprechen
Klarheit finden im Vergeben
Dichte ich aus dichtem Dunst
Den Tanz mit dir in alte Wunden
Die große Liebe an die Kunst
In der wir sind, so frei verbunden
Erwacht das kalte Wort geweckt
Fällt die Freude, fall ich zurück
Regen schmeckt wie guter Sekt
Trockene Stimme, Wasserglück
Alles perlt und fällt in Richtung
Träumt bewölkt sich bis zum Zeigen
Feuchte Kehle, liebste Dichtung
Augen öffnen aus dem Schweigen
Schneeloses jetzt im weißen Weinen
Traumwolken durstig ausgetrunken
Bis in die Mittagssonne scheinen
Lass sie auf, Sekunden versunken
Dämmert Schönheit aus dem Alten
Neue Momente ins junge Wien
Könnt ich’s nur für immer halten
Mein waches Wunschgespräch Berlin

Anke Meer, geboren 1981, lebt mit ihrer Familie in Berlin. Sie schrieb lange für sich allein. Nach ihrem ersten Poetry Slam Auftritt im Herbst 2022 wurde ihr klar, wie sehr sie den Austausch liebt. Seitdem nimmt sie an Ausschreibungen zu verschiedenen Themen teil. Veröffentlichungen zuletzt im Kunst-Kultur-Literaturmagazin, im Heft Schredder und in der experimenta.
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