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Dirk Tilsner für #kkl44 „Kosmos“




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irgendwo in Myriaden von Milliarden von
Galaxien wallt im Lauf der Firmamente über
abertausend Welten voller Welten Heras Milch

schon seit Äonen stürzen Helden wie Fanale
durch Legenden jede Nacht verfolgt ein Schütze den
Skorpion das Monstrum jagt sogar den herrlichsten

der Jäger dem am Schurz drei Diamanten gleißen
Signum der Unsterblichkeit im Sternenstaub reckt selbst
das Pferd den Kopf erhaben aus dem ewigen Tumult

inmitten dieses Aufruhrs der Titanen trägt durchs
flackernde Gewölk ein dürrer Arm der kaum das
Licht von etwa zwanzigtausend Jahren spannt ein

winziges Gestirn das sich – ob Arroganz ob Eleganz –
ein blaues Steinchen ins Gewand gesteckt wo dies nun
wiederum schon seit Sekunden im Kalender kreist

und eitel um sich selber dreht der Zufall einen
Streich weil jetzt gerade eben so ein ridiküles
Bio-Paradoxon auf den Nabel glotzt und glaubt

es wäre hoch hinausgekommen




Dirk Tilsner, Jahrgang ’66, geb. Luckenwalde. Nach dem Abschluss eines Ingenieur-Studiums zog es ihn 1994 nach Lissabon, wo er bis heute mit seiner Familie lebt.

Er schreibt vorrangig Lyrik, aber auch Kurzerzählungen. Bislang erschienen zahlreiche Gedichte hauptsächlich in Anthologien, Lyrik-Zeitschriften und 2019 auch ein gemeinschaftliches Projekt komischer Lyrik mit drei weiteren Autoren.







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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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