Trabanten

Helmut Blepp für #kkl44 „Kosmos“




Trabanten


Wenn ein Mond 

dein Strahlen nicht schwächen kann

wünsche ich mir viele Monde


In deinem Licht

bleibe ich blass


In deinem Schatten

lebe ich auf


Sobald es dämmert

sehe ich jede Landschaft

indem ich dein Gesicht umkreise




Nach Jahren


Es bleiben Horizonte

sichtbar

aber von Sprache nicht erreicht


die schweben in Räumen

wie wir sie empfinden

aber noch nie geschildert haben


Abends treten Schatten ins Licht

neben der Wahrnehmung


Nachts die Loslösung dieser Schatten

im Abgrund zwischen zwei Matratzen


Am Morgen beim Kaffee

über dem trennenden Tisch

verschweigen wir Welten




Unsere Zeit


Das Abendfeuer austreten

um im Dunkel die Sterne zu sehen


Meiner ist der kleine blasse

links vom Wipfel der alten Tanne

neben dem Madonnengestirn 

das so grell und lustlos funkelt


Dir schenke ich das Sternenkind darunter

lass es uns gemeinsam hüten

bis es zur Supernova reift

und sehnsüchtig eine Bresche schlägt

zu unserem Nest unter der alten Tanne




Helmut Blepp *1959 in Mannheim, Studium Germanistik und Politische Wissenschaften, selbständig als Trainer und Berater für arbeitsrechtliche Fragen; lebt mit seiner Frau in Lampertheim an der hessischen Bergstraße; Veröffentlichungen: vier Gedichtbände; zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien; hblepp@aol.com







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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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