Niemals werde ich …

Andreas Herkert-Rademacher für #kkl45 „Mutter, Vater, Eltern“





Niemals werde ich …


Jeder kennt die klugen Phrasen,

aus der Kind- und Jugendzeit

und man schwor in diesen Phasen:

ist es mal bei mir soweit,

werde ich als Elternteil

ganz bestimmt auf sie verzichten.

Doch man merkt: Im Gegenteil,

dieser Plan, er klappt mitnichten.


Dafür wirst du mir noch dankbar sein.

Lass das, für so was bist du zu klein.

Siehst du, das habe ich gleich gesagt,

hättest du halt vorher mal gefragt.

Erst die Arbeit und dann das Vergnügen.

Zum allerletzten Mal, sonst muss ich dich rügen.

Das kommt davon, wenn man sowas macht.

Was hast du dir denn bloß dabei gedacht?


Andere Mütter haben auch schöne Söhne.

Hallo, junger Mann, was sind das denn für Töne?

Was auf diesen Tisch kommt, das wird auch gegessen.

Alles haben kann man nicht, das wäre auch vermessen.

Davon kannst du dir ein Scheibchen abschneiden.

Nun, wer schön sein will, muss halt vorab leiden.

Mir doch egal was die Anderen dürfen.

Höre jetzt auf, deine Suppe zu schlürfen.


Sprich doch nicht so oft mit vollem Mund.

Allzu viel ist immer ungesund.

So etwas hat mir auch nicht geschadet.

Samstag, heißt: es wird heute gebadet.

Vom Fernsehschauen werden Augen eckig.

Die Sonntagskleidung, macht sie bloß nicht dreckig!

Ein Indianer kennt keinen Schmerz,

Von Nichts kommt eben Nichts, kein Scherz.


Übung macht den Meister, sei schön fleißig.

Jetzt ist Zapfenstreich, schon zehn Uhr dreißig.

Iss, dann wirst du später groß und stark.

Nimm dir mal ein Beispiel an Mark.

Ich zähle jetzt bis drei, dann ist es fort.

Wie heißt nun das schöne Zauberwort?

Wenn ich mit dir rede, schau mich an!

Wie man sich selbst bettet, so ruht man.


Wenn du Kinder hast, wirst du verstehen.

Ohne Fleiß kein Preis, du wirst schon sehen.

Wer nicht will, der hat schon, keine Klagen!

Wer A sagt, muss dann schon auch B sagen.

Wer nicht hören will, muss fühlen.

Langsam mahlen viele Mühlen.

Du weißt ja gar nicht, wie gut du es hast.

Alles muss man selber machen (nun, zumindest fast).


Solange du deine Füße unter

meinem Tisch ausstreckst, musst du hören.

Milch macht müde Menschen munter.

Das hast du nicht von mir, kann ich schwören.


Dieser Mensch ist angezogen,

deutet nicht mit nackten Fingern.

Springt wer, zählt ihr, ungelogen,

sicher selbst nicht zu den Springern.


Wer spät schlafen geht, kann immer

morgens ganz früh raus.

Ach du Schreck, dein Kinderzimmer,

wie sieht das denn aus?

Kommt mal in mein Alter und

Dann reden wir gern weiter …

Sprudelt es aus jedem Mund:

Wann werden wir gescheiter?


Aus der Tiefe deines Rachens

schlüpft der Spruch, du merkst: Ertappt.

Der Versuch des „Bessermachens“

hat schon wieder nicht geklappt.




Andreas Herkert-Rademacher,

geboren am 29.08.1978 in Würzburg, dort auch wohnhaft.

Glücklich verheirateter Vater zweier wundervoller Töchter.

Freizeitautor, Hauptberuflich im kaufmännischen Bereich aktiv.






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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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