Anne Kohler für #kkl45 „Mutter, Vater, Eltern“
außerhalb …
kinder gehen unbefangen. ihr tanz regt unsere nerven auf. sie sind! außerhalb von zeit, regeln, struktur. wenn wir erwachsen (begrenzt) sind, hindern uns innere regeln am neuen horizont. (ausnahme: wir fallen. nur dann sind wir ihnen ähnlich.) an unserem gang (ehe, haus, beruf) haben wir uns befestigt. nichts ist lose. das beruhigt. zeit, regeln, struktur. manchmal keimt ein leiden in uns, weil wir menschen (außerhalb) nicht näher begegnen. ein ziehen, ein kurzes reißen. instinkt! schnell: eine reise (last minute), eine flucht. orte faszinieren uns nicht. wir leben sie ab [und stellen fotos in den status – von den kindern, die raumgreifend sind]. die kinder. damit sie außerhalb sein können, legen wir uns fest. und später trifft man einen menschen wieder, den man (unpassend) außerhalb hätte lieben können. es bleibt die frage: warum nicht? wir wissen es: ehe, regeln, struktur. zwischen den beiden – alt gezeichneten – ein unerfahrener blick. ein kurzes zer/brechen. nur kurz. wir fallen nicht und tun es doch. im traum ein tanz. wir hätten sein! können. am morgen denken wir an die kinder. es ist doch dafür – das solide: ehe, regeln struktur (?)
Anne Kohler, geboren 1984 in Magdeburg, lebt in Nordrhein-Westfalen (Haltern am See) und hat u.a. an der TU Dortmund die Fächer Germanistik und Philosophie auf Lehramt studiert. Heute arbeitet sie als Lehrerin an einer Gesamtschule. Sie schreibt Gedichte und Kurzprosa. Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften.
Über #kkl HIER
