In meinem Traum

Liv Hover  für #kkl46 „Traum, Realität, wirklichkeit“





In meinem Traum


Deine Hände sanft an meinen Wangen,

deine Lippen weich auf meinen.

Unsere Hände miteinander verschlungen

und die Nacht hüllt uns in Schweigen.


Zwischen all den Küssen und den Worten,

eröffnen sich ganz neue Pforten.

Schmetterlinge drehen ihre Pirouetten

Und ich lieb‘ all deine Facetten.


Möchte dich halten, möchte dich lieben,

dein Lachen für immer spüren.

Doch während ich hier liege,

weiß ich, dass unsere Wege auseinanderführen.


Du liebst die Liebe, aber nicht mich,

und egal was ich tu, es ändert sich nicht.

Doch in meinem Traum,

hat meine ganze Liebe Raum.





Traum, Realität, Wirklichkeit

Deine Augen strahlen, deine Lippen formen die schönste Rundung und ein schallendes Gelächter verlässt sie. Die blonden Locken werden von dem Gold der untergehenden Sonne gefärbt, die durch die Scheiben meines Minis scheint. In meinem Bauch drehen die Schmetterlinge, die ich längst vergessen glaubte, ihre Pirouetten, als ich deine Leichtigkeit erkennen kann.

Du hältst die Stäbchen vom Imbiss auf der Ecke nicht richtig. Sogar so falsch, dass die Maki ständig hindurchrutschen, doch du gibst nicht auf, bis es klappt. Dein erster Erfolg landet prompt in meinem Mund und plötzlich ist der gefürchtete Geschmack von Alge warm und sanft. Nach weiteren Versuchen, Flüchen und Tränen vor Lachen in den Augen wechselst du von dem Holzbesteck zu den Fingern und es fühlt sich so richtig an. Dein Geruch in meinem Auto, dein Lachen in meinem Herzen, deine Finger im Sushi. Wir zwei in Jogginghose, nicht zurecht gemacht und eigentlich zwei Fremde, die sich nur durch einen Zufall kennengelernt haben. Zwei Fremde, die zu Vertrauten werden, mit jedem Treffen, mit jeder Nachricht, mit jedem Wort. Und irgendwo dazwischen habe ich mich in dich verliebt.

Unser Lachen ist so frei, so leicht, dass wir gar nicht mitbekommen, wie der Mond die Sonne ablöst und uns immer mehr in tiefes Obsidian hüllt. Es ist kein Date aus dem Film, keines, von welchem man seinen Enkeln erzählt, weil es so perfekt und durchdacht ist. Aber weil es echt ist. Weil wir beschlossen haben, dass wir keine teuren Restaurants oder schicken Kleider benötigen, um eine unvergessliche Zeit miteinander zu haben. Weil wir für den Moment alles sind, was wir brauchen.

Weil du alles bist, was ich mir immer gewünscht habe. Oberflächlichkeiten wurden schnell zu deeptalks, Zeit ist plötzlich relativ und Stunden verfliegen in Sekunden. Aus Overthinking wird schwärmen und aus Angst wird Hoffnung. Die Hoffnung, dass es bleibt. Dass du bleibst.

Es ist einfach. Und wunderbar. Und wunderbar einfach. So leicht, dass ich in jeder Sekunde befürchte, dass mein Wecker schrillt und mich aus dem Schlaf reißt. Weil es mehr ist, als ich mir je hätte erträumen können, weil Kleinigkeiten mit dir plötzlich riesig sind und sich bei dir zu sein nach Zuhause anfühlt. Weil dein Duft meine Heimat und deine Arme mein Hafen sind. Weil die Berührung deiner Lippen sich wie der Kamin an einem kalten Winterabend anfühlt und dein Lächeln wie die Decke unter die man sich auf die Couch kuschelt. Weil deine Hände meine Sicherheit bedeuten und deine Gesten zeigen, dass du bleibst. Weil Worte noch nie so unwichtig waren und Taten für sich sprechen. Weil ich mit dir ich sein kann und weil ich plötzlich meine Lieblingsversion von mir selbst kennenlernen darf.

Weil mit dir die Realität schöner ist, als jeder Traum.





Liv Hover 

„Ich bin 29, arbeite als Praxismanagerin und nebenberuflich bin ich Autorin im New Adult Bereich. Seit ich denken kann, liebe ich Worte. Früh fing ich also an, Gedichte und Geschichten zu schreiben, was dann zu ganzen Manuskripten heranwuchs. Allerdings fehlt mir die Lyrik, die Kurzgeschichten, weshalb ich mich nun der Herausforderung „back to the roots“ stellen möchte. „







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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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