Unendliche Weite

Anke Schüür für #kkl46 „Traum, Realität, Wirklichkeit“





Unendliche Weite

Wir fahren auf einen kleinen Parkplatz neben einer hellen, kleinen Kirche im Norden von Island. Eine niedrige Steinmauer bietet etwas Schutz vor dem Wind. Nichts lässt erahnen, was mich hier erwartet. Wir wollen ein Freilichtmuseum besuchen.

Doch zuvor gehen wir auf den Friedhof zwischen Kirche und Museum. Eine hübsche Skulptur gibt es dort zu sehen. Unser Reiseleiter erzählt uns ihre Geschichte, und unsere kleine Gruppe lauscht. Anschließend geht es zur Besichtigung in die Kirche.

Ich sehe mich derweil allein auf dem Friedhof um, genieße die Stille.

Ein einsamer Baum hat sich im Windschatten der Kirche gegen die raue Natur hier oben behauptet. Es ist ihm anzusehen, dass das nicht leicht war: Er ist nicht sehr hoch und leicht gebeugt, aber wunderschön anzusehen.

Ich streife über den Friedhof, vorbei an den Gräbern mit ihren weißen Kreuzen. Sie sehen tröstlicher aus als die dunklen Steine auf unseren Friedhöfen.

Plötzlich stutze ich: Ich stehe vor einem Kindergrab. Ich kann es kaum glauben, aber die Daten der Inschrift sind unmissverständlich. Hier liegt ein Kind, das keine 10 Jahre alt geworden ist. Und das Begräbnis ist noch gar nicht so lange her.

Ich stehe da, allein in der Stille und Weite Islands, an diesem doch irgendwie idyllischen Ort und denke an die Menschen, die erfüllt von unendlicher Traurigkeit genau hier gestanden haben müssen.

Ich drehe mich um und wende mich dem Fjord entgegen, der hinter dem Friedhof beginnt. Ich laufe bis an die Grenze.

Vor mir tut sich ein atemberaubender Ausblick auf. Schier unendlich breitet sich der Fjord aus.

Sanft, aber tief geht es bergab, und erst in weiter Ferne erheben sich die gegenüberliegenden Berge.

Mir geht das Herz auf. Ich atme tief durch.

Nie habe ich so empfunden wie in diesem Augenblick: Der Himmel schien noch nie so nah.

Nun weiß ich, warum Kirche und Friedhof genau hier zu finden sind.

Und ich kann nachempfinden, welch ein Trost es für die Familie sein muss, ihr Kind an diesem Ort zu wissen.

Die Gruppe kommt aus der Kirche, läuft ahnungslos an den Gräbern vorüber zu einer kleinen Pforte. Weiter geht es zum Museum.

Ich schließe mich langsam an.





Meine Wünsche für Euch –

nur Utopie?

1. Dass Ihr Liebe erlebt – bezüglich Eurer Eltern, Partner/Partnerin, Eurer Kinder und Enkel! Aber auch Liebe zu etwas empfindet, z.B. zur Natur oder zu Tieren – also ein liebevolles Leben führt!

2. Begeisterung und Leidenschaft für eine Tätigkeit bzw. ein oder mehrere Hobbys, die Euch mit Freude erfüllen und bereichern!

3. Gute Freunde und Freundinnen!

4. Eine sinnvolle Aufgabe!

5. Zufriedenheit im Beruf – dass Ihr ihn gerne ausübt und auch davon leben könnt …!

6. Dass Ihr immer neugierig „auf die Welt“ bleibt und auch mal „über den Tellerrand“ guckt, offen bleibt für Neues!

7. Eine gute Gesundheit – so dass Ihr möglichst schmerzfrei leben könnt…!

8. Glück – dass das Glück Euch immer mal wieder zur Seite steht!

9. Musik, denn sie verschönert das Leben!

10. Dass Ihr versucht, Eure Träume zu verwirklichen!

11. Dass Ihr immer wieder gute Bücher findet und lesen (oder hören) könnt!

12. Ein schönes und sicheres Zuhause, in dem Ihr Euch wohlfühlt!

13. Dass Euch nie der Glaube an das Gute verloren geht…!

14. Dass Ihr immer einen Weg findet, Probleme zu lösen!

15. Dass Ihr auch in Krisen einen Weg findet, sie zu überstehen…! Und Menschen habt, die Euch zur Seite stehen, manchmal sogar einen Weg wissen.

16. Dass Ihr nie die Hoffnung verliert und immer zuversichtlich bleibt!

17. Frieden!

18. Immer genug zu essen und zu trinken!

19. Freiheit und dass Ihr immer Eure Meinung sagen könnt, ohne Repressalien befürchten zu müssen!

20. Innere und äußere Unabhängigkeit!

21. Eine Umwelt, in der wir Menschen gut leben können…!

                                               Kurzum: Dass Ihr ein glückliches Leben führen könnt!





Anke Schüür, geb. 1954, lebt an der Nordseeküste und schreibt Gedichte, Kurzgeschichten, Erzählungen u.a. mehr. Seit 2005 diverse Veröffentlichungen, z.B. in Anthologien, Zeitungen, Kalendern und bei #kkl, aber auch in eBooks und inzwischen in drei Büchern per Selfpublishing.








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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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