Schwebende Brücke

Ella Einhorn für #kkl46 „Traum, Realität, Wirklichkeit“




Schwebende Brücke

über glitzerndem Wasser.

Zwei Ströme vereinst du,

führst zusammen, was getrennt,

lädst ein zu Begegnungen

neugieriger Füße

von beiden Seiten.

Verwunschen und ruhig

sind deine Ufer,

vom Wasser umspielt,

mal tosend, mal still.

Unter dir

das unbeschreibliche Nichts,

sagenumwoben, geheimnisvoll.

Wie Atlantis, die versunkene Stadt.

Was taucht auf,

wenn ich dich überquere?

Funkelnde Träume

auf türkisfarbenem Wasserteppich.

Zwei Schwäne




Zwei Schwäne

gleiten lautlos

durch tiefgrünes Wasser.

Einer folgt dem anderen

überall hin,

in stillem Einvernehmen

friedvoll miteinander verwoben.

Werden wir je sein

wie diese Schwäne?

Nur zu zweit?

Glücklich durch ruhiges Wasser fließend?

Als Paar dahingleitend im Strom der Jahre?

Ist es das, was ich will?

Ist es das, was du willst?

Werden wir je sein

wie diese zwei Schwäne?




Blue Moon

Blauer Mond, du streichelst meine Seele

und glättest die Wogen der Aufruhr in mir.

Die Illusion zerbricht.

Die Fassade wankt.

Was will ich?

Was wollen die anderen?

Ich bin weich und klar

bei mir und meiner Wahrheit.

Schenkst du mir Freiheit, blauer Mond?

Jenseits der Masken?

Mein authentisches Ich?

Meine Realität erstrahlt neu

in deinem blauen Zauber.




Irgendwann

Lichter funkeln am See.

Weit entfernt ist die Stadt.

Weit entfernt ist meine Liebe.

Wirst du auf mich warten?

Wirst du mich lieben, wenn ich zu dir zurückkehre?

Wirst du mich lieben – irgendwann?

Oder warte ich vergeblich?




Tarot

Tanzendes Tarot.

Illusionen schillernder Wahrheit.

Rot leuchtender Herrscher mit fliegendem Schwert.

Gellende Schreie kratzen auf schwarzem Papier.

Blitze zucken über blutigen Ketten.

Hängendes Herz.

Durchbohrt von klimpernden Münzen.

Wo bist du? Wo?

Strahlend. Mondig. Wonnig.

Überschäumende Becher voller Trugbilder.

Ich proste mir zu.

Blutroter Wein rinnt in Trauer und Traum.

Der Kelch durchschneidet die Glut der Stäbe.

Weitblick mit Schlange,

das Schicksalsrad dreht sich weiter.

Muschelblaue Königin.

Turm, Tod, Teufel.

Wer hält mich?

Tulpen fallen.

Wie brennende Tränen zum Fluss.

Der Granatapfel rollt,

hinfort mit meinen Traumbildern.




Ella Einhorn, geboren und aufgewachsen in Süddeutschland, lebt in Bremen. Geisteswissenschaftliches Studium in Heidelberg und Rom. Arbeitet im pädagogischen Bereich. Schreibt vor allem Lyrik und Kurzgeschichten. Liebt Yoga, Literatur, Zitroneneis, den Frühling und das Meer.

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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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