Oliver Fahn für #kkl47 „Symbolik“
Traumland
Seit Kinderzeit ich über Häuser springe,
der Handstand mein bevorzugter Gang,
mich über Giebel schwinge und schwang,
mit einem Lied, das ich heute noch singe.
Die Macht der Routine lebt in mir fort,
wenn meine Frau mich anstupst,
aus meinen Träumen schubst,
verteidigen meine Ellenbögen den seligen Ort.
Ein Graus ist ihr meine Renitenz diesbezüglich,
ob ich jene Schäume beibehalten möchte,
bis ich aus dem Luftschloss fall’ in reale Schächte,
Vernunft will sie wecken; behutsam und gütlich.
Ich verneine ihr Veränderungsbedürfnis,
meine Hüpfer nehmen ihren nächtlichen Lauf,
diesen Grad an Freiheit geb’ ich nicht auf,
den ich befürworten kann ohne inneres Zerwürfnis.

Oliver Fahn, geboren am 21. März 1980 in Pfaffenhofen an der Ilm, Oberbayern, ist ein vielseitiger Autor. Seine Werke sind unter anderem bei DUM, Radieschen, eXperimenta und etcetera erschienen. Zudem wurden seine Texte von der Stadt St. Pölten und der Friedrich-Naumann-Stiftung veröffentlicht. Im März 2024 wurde er vom Kroggl Verlag zum Autor des Monats gewählt. Gemeinsam mit der Schriftstellerin Polina Jäger nimmt er regelmäßig an Wettbewerben teil.
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