Gabriele Ejupi für #kkl49 „Ablenkung“
Ablenkung
Man trägt sie in sich, die schweren Gedanken,
Die tief im Innern das Herz lassen wanken.
Doch schiebt man sie fort, ins Nichts, ins Versteck,
Lässt sie nicht zurück im eigenen Gepäck.
Man denkt sich neu, befreit von der Last,
Mit Mut und Hoffnung, die Zweifel verblasst.
Man taucht in das Jetzt, lässt Schatten zurück,
Sucht im Moment ein kleines Stück Glück.
Das Licht, das blendet, lässt man nun los,
Im Dunkeln zu wühlen erscheint weniger groß.
Dort tanzt man leicht, im Takt der Zeit,
Vergessen das Leid, die Welt wird weit.
Man lenkt sich ab, lässt Sorgen entfliehen,
Stürzt nicht hinab, kann oben verblieben.
Ein Gleiten nach oben, ein freier Schritt,
Wo Neues beginnt, da folgt man mit.
Das Alte vergeht, die Bürde zerrinnt,
Ein neuer Weg, der im Innern beginnt.
Und in dem Moment, von Fesseln befreit,
Spürt man ein Flüstern von Ewigkeit.
Gabriele Ejupi
geboren am 13. April 1959 in Wien
Leben und Wirken in Wien und Kärnten
Gedicht „Der Wandel“ bereits veröffentlicht in Frankfurter Bibliothek „Gedicht und Gesellschaft 2025“ im Brentano Verlag
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