Frederik Wolfgang Kloiber für #kkl50 „Hingabe“
The Donald
Er ist wieder da! Dieser erste Satz ist gleichsam der Titel eines bekannten deutschen Romans. Der Autor Timur Vermes beschreibt in diesem Roman die theoretische Rückkehr Adolf Hitlers in die Gegenwart Deutschlands. In den USA ist dieser Titel „Er ist wieder da“ zur Realität geworden. The Donald is back! Es darf zum Popcorn gegriffen werden und natürlich auch zum gekühlten Bier – und davon bitte reichlich!
Leidenschaft und die unendliche Gier nach einer übergeordneten Kultur. Ja, so würde ich es bezeichnen. Die Hingabe, mit der „The Donald“ sein „Maga“ (Make America Great Again!) in aller grausamen Negativschönheit durchsetzen will, ist faszinierend. Während der großen Wahlkampftournee in den USA habe ich mir die Mühe gemacht, die US-Wähler genauer in Augenschein zu nehmen. Sind das alles Nazis und Faschisten? Die Antwort ist ein definitives Nein! Diese Menschen haben durch die „Demokraten“ eine Form der negativen Hingabe erlebt, die sie in ihren Grundfesten zutiefst erschüttert hat. Das Zauberwort hierbei ist „woke“: Eine Form der hemmungslosen Entfesselung mutmaßlicher Relevation einer Gruppe und Einengung all jener, die diese „Wokeness“ ablehnen. Ein außer Rand und Band geratenes Machtspiel.
Hier in meinem Land, Deutschland, erleben wir diesen Kulturkampf seit Jahren in einer Intensität, die herrlich absurd geworden ist. „Zigeunerschnitzel“ – „Negerkuss“ – „Zensur in Kinderbüchern“ und, und, und, es ist nicht mehr aushaltbar. Die Hingabe der Pseudo-Gerechten und ihr Versuch, mit dem Radiergummi eine Gesellschaft zu löschen und neu zu formulieren, trägt Früchte, die vielen nicht schmecken. Wer nicht pariert, wird zerstört! Wer nicht mitmacht, wird ausgegrenzt! Ist das noch eine demokratische Kultur?
In den USA hingegen hat sich der Wind gedreht. „Wokeness“ wird abgewickelt, wie eine Pleite gegangene Firma und das ist auch gut so! Rigoberta Menchú hat es einmal trefflich formuliert:
Zitat: „Es kann keine Entwicklung geben, wenn man einem Volk ein gesellschaftliches System
überstülpt, dass es nicht selbst formuliert hat.“
Dieser eine Satz der Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú beschreibt wie kein anderer Satz das Grundproblem unserer hitzigen Gegenwart. Fortschritt und Veränderung können nur im Einklang mit allen Mitgliedern einer Gesellschaft erreicht werden. Wenn aber eine Gruppe von Personen ein gedankliches Feuer legt und mit einer Leidenschaft und Hingabe umzusetzen versucht, dann haben wir bereits verloren.
Ich lernte vor ein paar Jahren einen Amerikaner kennen, mit dem mich eine gewisse Analogie verbindet, wie ich sie nur einmal erlebt habe. Nennen wir ihn einmal John. Wir trafen uns, wie das heute sehr oft geschieht, in einem Chatroom, also digital. John ist ein glühender Verfechter des 2. Zusatzartikels der Verfassung der USA sowie des 1. Zusatzartikels der USA. Im ersten erwähnten Gesetz geht es um den Besitz von Waffen und im zweiten Gesetz geht es um die Meinungsfreiheit.
John beklagte sich bei mir darüber, dass wir Deutschen uns so viel gefallen lassen. Ich dachte über diese Anklage nach und kam zu dem Ergebnis, dass wir Deutschen wirklich vieles mit uns machen lassen. Wir sind einfach zu bequem geworden! Wir nehmen Dinge wie Freiheit und Recht für selbstverständlich. Genau das ist der Grund, warum wir beides immer mehr verlieren! Johns Hingabe und Leidenschaft, mit der er bereit ist, seine Rechte zu verteidigen, haben mich sehr beeindruckt und zutiefst geängstigt.
John ist der Grund, warum Donald so erfolgreich ist. Gleichzeitig aber ist John auch der Grund, warum Donald so zügellos agieren kann. Ich habe John einmal gefragt, was er von Donald Trump hält, und er antwortete mir, dass Donald Trump die letzte Hoffnung für die USA sei. Diese eine Aussage Johns ließ ich ohne Widerspruch im Raum stehen. Seine Hingabe bezüglich dieses Themas ist erschreckend und gleichzeitig beschreibend für eine Zeit, die keinen Halt mehr für den einfachen Menschen zulässt. Entwurzelt zu sein? Verachtet zu sein? Ausgestoßen zu sein? Es ist fast so, als ob man final gelöscht werden soll, weil man einfach nicht entspricht…
Je tiefer diese Materie in Gedanken erwacht, desto schlimmer wird die Furcht vor dem Ergebnis, dass wie Damokles und seine Klinge voller Stetigkeit über unseren Häuptern schwebt!
Unsere Realität? Definiert! Bestimmt! Von der „alten“ Freiheit befreit! Stellt man sich eine Gesellschaft wie einen Strom vor, dann kommt man zu der Erkenntnis, dass man diesen Strom verändern kann – ohne Probleme! Es ist die Motivation, die man im Auge behalten muss! Warum soll eine ganze Gesellschaft mit aller Kraft eine Änderung akzeptieren und vollziehen? Es geht dabei um Macht und nur um Macht. Martin Luther ist das Beispiel für absolute Hingabe. Ein Mann, der die Missstände seiner Zeit nicht mehr mit ansehen konnte. Ein Mann, der der Korruption seiner Kirche einen Riegel vorschieben wollte. Dafür hat er alles in Kauf genommen und selbst der lauernde Tod konnte ihn nicht davon abhalten! Als Luthers Protestanten nicht mehr aufzuhalten waren, da dachte sich ein gewisser Ferdinand von Steiermark, dass er doch seinen Herrschaftsbereich rekatholisieren könnte. Das war ein Trugschluss! Darauf folgte der dreißig Jährige Krieg, der einen exorbitant hohen Blutzoll einforderte.
Es gibt diesen Satz, den wir mit höllischer Hingabe leben sollten: „United we stand, divided we fall!“ Letzten Endes hat ein Volk nur sich selbst! Man mag mich in dieser Aussage kritisieren? Fragen Sie einmal die Juden! Ich bin mir absolut sicher, Sie werden meine Aussage bestätigt bekommen, und mit Blick auf meine Heimat wird mir langsam himmelangst. Ich möchte gerne erleben, dass sich alles wieder normalisiert – ist das zu viel verlangt?
Es war erfrischend zu lesen, wie sich ein Mann mit unglaublicher Hingabe für sein Land interessiert und einsetzt. Zu sehen, dass es das noch gibt, tat mir gut. Die Misstöne, die man hierzulande bei Patriotismus und Ähnlichem hört? Kann man immer die Nazis vorschieben, um diese Form der Kontrolle auszuüben? Wenn ich sage, dass ich stolz bin, Deutscher zu sein, bin ich dann per se ein Nazi? Wenn ich mich für die Errungenschaften meines Landes freue und dies mit Hingabe und Stolz zeige, bin ich dann ein Nazi? Vielleicht sollten die, die mit obszöner Lust und Hingabe versuchen, die deutsche Nationalität und Identität in die Nazi-Ecke zu stellen, sich einmal überlegen, ob das der richtige Weg ist!
Woher kommt eigentlich dieser linke Selbsthass? Einen solchen Hass gegen das eigene Land gibt es auf der Welt kein zweites Mal. Nicht einmal mehr die eigene Flagge soll man zeigen dürfen, eine Diskussion in der Sommerzeit ´24. Es regt sich aber immer mehr Widerstand in der Gesellschaft. Schweigend und wartend. Vielleicht haben es die Deutschen satt, sich von der Politik und dem linken Spektrum vorschreiben zu lassen, wie sie zu denken und zu leben haben? Ich möchte wirklich in absoluter Ehrlichkeit zur Vorsicht raten! Ich möchte meine Heimat nicht brennen sehen, denn mir liegt etwas an Deutschland!
Wisst ihr, warum man Donald erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt hat? Es ist ganz einfach: Die Amerikaner hatten die Linken und ihre Spinnereien im Gewand dieser demokratischen „Wokeness“ unendlich satt.
Gerade brennt halb Los Angeles ab und man fragt warum? Die Frau Bürgermeisterin Karen Bass (Demokratin) steht in der Kritik, da sie das Budget der Feuerwehr Los Angeles (LAFD) massiv gekürzt hat. Laut ihrer eigenen Aussage habe dies keinerlei Auswirkung auf die Qualität der Feuerbekämpfung. Jedoch! Die oberste Feuerwehrfrau Kristen Crowley widerspricht dieser Aussage offen und kritisiert, dass die Kürzungen des Budgets unter anderem die Fähigkeit, „Wildfeuer“ zu bekämpfen, sowie notwendige vorbeugende Maßnahmen, wie zum Beispiel „Buschfreiheit“ zu gewährleisten, massiv beeinflussen. Der Eiertanz der Demokraten und ihre Hingabe, die Welt so zu beschreiben, wie sie ihnen gefällt, sind herzallerliebst. (Quelle CNN)
Hingabe darf aber niemals in die Illegalität führen. Ich bin der Meinung, dass man Patriot sein kann und das, ohne als Nazi verunglimpft zu werden. Ich persönlich setze mich leidenschaftlich für gegenseitigen Respekt ein! Es ist durchaus möglich, friedlich und gemeinsam in einem Land und somit auch in einer Gesellschaft zusammenzuleben! Einzig die Abwesenheit des nötigen gemeinschaftlichen Willens führt zu den Problemen, die weltweit Auswirkungen zeigen. Es werden künstliche Feindbilder geschaffen, die wiederum nur dem Interesse „Weniger“ dienlich sind. Wäre es nicht langsam Zeit, dass wir diese offenkundige Strategie zu unserem Nachteil überwinden?
John und ich führen nun schon seit ein paar Jahren unser Gespräch. Es ist interessant, dass man gegenläufiger Meinungen sein kann, ohne sich gegenseitig an die Kehle zu springen. So ist John der Meinung, dass man mit Putin einen Deal machen kann. Ich hingegen sehe mit Blick auf das Mindset von Putin die Chance für einen Deal eher nicht. Vor kurzem haben wir über verbale Entgleisungen von Donald gesprochen. Es ging um den Punkt, dass jedes gesprochene Wort sein ganz eigenes Gewicht trägt. John meinte, dass Donald meint, was er sagt. Ich war nicht dieser Meinung und verwies auf das versprochene 24-Stunden-Wunder! Donald hatte ja vor seiner Wahl und auch während der Wahl proklamiert, dass er den Krieg in der Ukraine binnen 24 Stunden beenden könne. General Keith Kellogg ruderte diesbezüglich längst zurück. Aus 24 Stunden sind inzwischen laut ABC News 100 Tage geworden. Weitere Verzögerungen nicht ausgeschlossen.
Am Ende kamen wir zu der Erkenntnis, dass Donald Trumps Leidenschaft und Hingabe, mit der er seinen Wahlkampf geführt hat, auf die harte Realität trifft. Versprechungen müssen korrigiert werden und Aussagen revidiert.
Goethe sagte einmal: „Mit dem Wissen wächst der Zweifel.“ – und ich möchte noch anfügen, dass Hingabe eine gute Sache ist, solange sie nicht zur Falltür mit eingebauter Katastrophe wird. Es empfiehlt sich somit, Maß zu halten.
Frederik Wolfgang Kloiber, Schriftsteller – Essayist – Poet, geboren am 11. August 1978 in Nordbayern, in unmittelbarer Nähe zur Grenz der ehemaligen DDR… Der Autor verlebte eine glückliche Kindheit, die von einer Leidenschaft zu Büchern geprägt war. Wie in jedermanns Leben, kam es auch im Leben des Autors zu Schicksalsschlägen. Einer dieser Schicksalsschläge führte den Autor in Berührung mit den Werken von Franz Kafka, die bis zu heutigen Tage für den Autor von entscheidender Bedeutung sind. Findet er in Kafkas Zeilen seinen Frieden, die Kraft selbst zu schreiben.
Letzte Veröffentlichung(en)
2020 „Feuer im Ghetto“ – Anthologie Ulrich Grasnick Lyrik Preis 2021 – ISBN:978-3-947215-96-6
Aktuelle Veröffentlichung – Der vernunftbegabte Narr, der denkt – #kkl-Magazin
Über #kkl HIER
