Weitsicht

Manuel Schmidt für #kkl50 „Hingabe“




Weitsicht

Wir schärften unsere Blicke
in der Unschärfe des Horizonts
weiter Landschaften.

Wir bestiegen den schönsten Hügel
den nur Du kanntest,
alle Sterne sehend.

Wir stiegen nicht eher hinab
bis jeder einen Namen trug
und jedes Mal
wenn der Morgen graute
wurden wir andere.




Im Schatten unter Linden

Es geht dahin.
Seit drei Dekaden
suchen wir und finden
Bild, Gesang und Poesie
im Schatten unter Linden.

Es geht dahin.
In diesen Tagen
wird, was uns vernichtet
von alter und von neuer Hand
im gleichen Land errichtet.

Es geht dahin.
Ich möchte sagen:
alles was wir haben
sind egal zu welcher Zeit nur
ein paar stille Gaben.




Wunder

wo Felsen in der Brandung stehen
wage es ein Stück zu gehen
wage es ein Tag zu sein
wo kalte Winde wehen.

Geschehenes scheint ungeschehen
wenn die Winde wieder drehen
wirst in nie geglaubtem Glanz
das Abendrot Du sehen.




Manuel Schmidt, geboren 1995 in Augsburg. Lebt und arbeitet in Augsburg als Kaufmann im Gesundheitswesen. Zuvor berufliche Tätigkeit in der Familienhilfe und frühkindlichen Erziehung.

Seit 2021 schreibt er Lyrik und widmet sich der bildenden Kunst. Im Zentrum seines künstlerischen Ausdrucks stehen die Ambivalenzen Hoffnung und Verzweiflung, Freude und Schmerz, Entwicklung und Stagnation, Bindung und Autonomie.

Bisher Veröffentlichungen in diversen Zeitschriften und Anthologien sowie kleinere Ausstellungen seiner Kunst in Augsburg.









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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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