Helona Stella Getahun für #kkl51 „Passagier“
Vom Passagier zum Piloten
Was ist das alles,
ist es wirklich meine Welt.
Bin ich nur ein Gast, der nichts zusammenhält?
Wo gehöre ich hin,
wer lenkt mich von innen?
Meine Prioritäten falsch gesetzt,
das Wichtigste kam zuletzt.
Doch nun ergreife ich das Steuer selbst,
nicht mehr nur fahren, wohin man mich hält.
Jetzt fange ich richtig an,
ab jetzt heißt es nicht,was will man.
Ich mache das, was ich kann,
denn jetzt bin ich dran.
Die Ruhe um mich herum,
ungewöhnlich stumm.
Das tut mir gut, die Last wird leicht,
auf einmal spüre ich – ich bin bereit.
Meine Gedanken so langsam am richtigen Platz,
dabei geholfen hat mir ein großer Spatz.
Die Leichtigkeit im Leben,
mein nächstes Erstreben.
Augen zu und durch, nun zur nächsten Wahl,
es gibt noch viel zu entdecken überall.
Einfach mehr an die frische Luft,
einatmen den neuen und noch unbekannten Duft.
Ein Schritt hinaus, ins Unbekannte,
wo das Leben neue Farben spannte.
Hör auf dein Herz, aus Fehlern lernt man,
schaue nicht zurück, sondern folge deinem Plan.
Ich spielte nur die Nebenrolle und ließ mich lenken,
doch nun beginne ich selbst zu denken.
Gefangen im Kreislauf
Muss ich funktionieren,
um zu existieren?
Wann fühle ich mich wirklich ganz,
wann gab ich mir selbst die Chance?
Schwester, Nichte, Freundin – so viel mehr,
doch all das zu sein, fällt manchmal schwer.
Man sieht mich kaum, man schaut vorbei,
wie lange hält mein Körper noch still dabei?
„Augen zu und durch“, so heißt es im Leben,
doch heißt es nicht Nehmen und Geben?
Die Zeit für mich bleibt irgendwo stehen,
weil alle erwarten, dass ich mich drehe.
Wer bin ich wirklich,
wo führt mein Weg hin?
Bin ich nur Mitfahrer,
der nie selbst bestimmt?
Fragen über Fragen, Tag für Tag,
ein Kreislauf, der mich nicht loslassen mag.
Tag ein, Tag aus, alles fliegt vorbei,
doch tief in mir schreit eine Stimme: „Sei frei!“
Der Schritt in das Ungewisse
Willst du wirklich den nächsten geplanten Schritt mit ihr gehen,
ohne in die Zukunft zu sehen?
Nach dieser kurzen Zeit,
denkst du wirklich, du bist bereit?
Schaue jetzt mal um dich herum, gibst du das wirklich alles auf,
ohne zu wissen, was du nimmst in Kauf.
Bist du dir sicher, du willst diesen Schritt gehen
und lässt du alles für sie stehen?
Die Liebe macht einen blind,
das weißt du ganz bestimmt.
Doch was weißt du denn, was du da machst
und ob du am Ende wirklich vor Freude lachst?
Pass lieber auf dich auf
und achte auch darauf.
Siehst du nach vorne oder zurück,
ohne die wichtigsten Menschen, fehlt dir ein großes Stück vom Glück.
Schau in dich hinein, das ist nicht leicht,
aber ist das die Zeit, die schon ausreicht?
Mach deine Augen zu und sieh es dir an,
was dein Plan alles verursachen kann.
Meine Gedanken hören nicht auf
Und meinen Gefühlen lasse ich freien Lauf.
Doch ich bin verwirrt, denn ich weiß nie wie ich fühlen und denken soll,
in mir hege ich einen Groll.
Ich weiß nicht weiter,
wann erklimme ich die nächste Etappe auf der Leiter?
Schaust du nach vorn?
Wenn ja, wann ertönt das Horn?
Sei dir sicher, denn es gibt kein Zurück.
Gehe deinen Plan durch Stück für Stück.
Kalkuliere alles mit ein,
wer weiß, vielleicht endet es fein.
Wir schätzen dich alle sehr,
deswegen bitte durchdenke es umso mehr.
Du hast doch dein ganzes Leben vor dir,
warum willst du so dringend weg von hier?
Was geht in dir vor? Erkläre es mir,
vielleicht stehe ich dir dann zur Seite hier.
Beifahrer ohne Stimme
Ich war nicht ich selbst neben dir,
aber ich dachte damit helfe ich mir.
Getrieben von Worten, gefangen im Raum –
ein Mitfahrer nur in deinem Traum.
Merkst du, wie es den Leuten um dich herum geht,
wer neben dir steht, wer mit dir verweht?
Ich wollte dich wecken, die Richtung dir zeigen,
doch blieb doch nur sitzen – ließ mich treiben.
Doch die anderen zu verlieren,
wollte ich niemals riskieren.
Du gingst nicht fort und ich versuchte zu verstehen,
warum die anderen es so entspannt sehen.
Ich sah die Blicke, verstand, was geschah,
doch wartete stumm, dass du siehst, was ich sah.
Blind schienst du zu sein oder wolltest nicht sehen –
warst du der Fahrer, um nicht unterzugehen?
Warum durchbrichst du mit voller Wucht die Schranken,
während ich heute noch hinten sitze – gefangen in Gedanken?
Zuschauer deines Lebens
Ich weiß nicht, ob du weißt, wer ich bin
oder was geht genau vor in mir drin.
Ein Gedanken nach dem anderen verschwende ich an dich,
aber kennst du mich wirklich?
Du kamst mir bekannt vor,
doch es ging nicht ums Schießen von einem Tor.
Dein Lächeln so vertraut,
doch ich war nur Zuschauer, während die Welt um uns baut.
Eine andere Welt, in der ich mich verlor,
doch auch du warst dort schon einmal zuvor.
Zuerst sah ich dich aus der Ferne, im falschen Licht,
doch plötzlich veränderte sich meine Sicht.
Deine Begeisterung trägt dich weit,
du folgst deinem Weg mit Entschlossenheit.
Ich hoffe, es ist diese Saison, die du gewinnst,
dass du genau das tust, wofür du bestimmt bist.
Ich sitze daneben, sehe, wohin du ziehst,
doch frage mich leise – siehst du auch mich?
Dein Herz schlägt für das, was du tust,
doch manchmal denkt man sich: „Hoffentlich weißt du, was du tust.“
Du liebst das Abenteuer, das Risiko, den Mut,
überraschst immer wieder – und das steht dir gut.
Ich weiß nicht, ob ich nur zusehe,
ob ich mitfahre oder wirklich verstehe.
Doch eines bleibt, egal, wohin es geht –
ein Gefühl, das tief in mir weiterlebt.
Mein Name ist Helona Stella Getahun und ich wurde im Jahr 2002 in Stuttgart geboren. Ich studiere zurzeit und schreibe seit meinem elften Lebensjahr leidenschaftlich Gedichte, Geschichten und Prosa, da das Schreiben mir hilft, mich und meine Emotionen auszudrücken, Dinge aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und zu verstehen. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens, da ist ein besonders am Herzen liegt, Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihnen zu helfen, einen schlechten Tag mit meinen Worten ins Positive zu wenden. Meine Texte sind oft persönlich geprägt und inspiriert von bedeutenden Erlebnissen und Begegnungen. Seit zwei Jahren nehme ich regelmäßig an Literaturwettbewerben teil.
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