Johanna Hilgert für #kkl51 „Passagier“
Notbremse
Du fährst mit dem Zug und die Landschaft verschwimmt als eine Ansammlung an Farben und Strukturen.
Den Punkt, den du eben ansahst, hast du längst verloren.
Deine Augen huschen von Objekt zu Objekt und die Haltestelle von eben ist bereits vergessen.
Eigentlich hast du heute genug gesessen; schläfst beinahe ein, aber irgendwer wird dich schon wecken.
Das Leben der anderen mischt sich kurz unter deins.
Du spürst ihre Anwesenheit, während du in deinem Kopf Selbstgespräche führst.
Gedankenverloren wird aus dem Fenster gesehen, während jeder sein Leben lebt.
Frau Schmidt auf dem Weg zum Hausarzt, Leon der einfach mal raus muss.
Du bist hier unwichtig, nimmst eine Nebenrolle ein und spielst sie gut.
Leonardo DiCaprio in deinem Leben, Fremde mit unbekanntem Weg für die anderen.
Dein Verlangen nach Wahrnehmung nimmt kontinuierlich zu, aber dazu kommt es wieder nicht.
Du scheinst durchsichtig zu sein, müsstest dir mal eine Persönlichkeit leihen.
Aber so verloren bist du nicht, wenn sich selbst Züge verfahren können.
Ich bin Johanna Hilgert, junge 20 Jahre alt und lebe in Cottbus.
Kunst ist für mich ein Lebensgefühl und der dazugehörige Schaffungsprozess fundamental und menschlich.
Der Austausch solcher Prozesse stellt für mich einen Sinn des Lebens dar.
Als Digitale-Gesellschaft-Studentin sind mir vor allem zwischenmenschliche Beziehungen wichtig, welche ich gerne lyrisch sowie poetisch im Verhältnis zur Umwelt zu Papier bringe.
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