In mir

Gabriele Ejupi für #kkl53 „souverän“




In mir

Ich höre leise meine Stimme,
wenn außen alles laut erscheint.
Ich kenne meine eignen Gründe,
auch wenn ein anderer sie verneint.

Ich stehe aufrecht, ohne Waffen,
nicht trotzig, doch in mir gefestigt.
Ich brauche nicht, mich zu verkleiden –
bin in mir selbst am besten richtig.

Ich frage nicht, was man wohl denkt,
wenn ich den leisen Weg beschreite.
Ich geh nicht schnell, ich geh nicht laut,
doch stetig und auf eigener Seite.

Ich lasse mir nichts aufzwingen,
nicht Schuld, nicht Angst, nicht falschen Glanz.
Ich tanze meinen eigenen Reigen
im Licht des echten Selbstvertrauens.

Souverän – das heißt nicht siegen,
nicht oben stehen, nicht brillieren.
Es heißt: sich selbst die Treue halten
und innere Ruhe nicht verlieren.




Souverän

Ich stehe still, wenn Stürme toben,
mein Herz schlägt ruhig, nicht erhoben.
Denn nicht das Lautsein macht mich groß,
ich wähle selbst – und lass auch los.

Kein Ruf nach Macht, kein fremdes Streben,
nur ich bin Herrin meines Lebens.
Ich geh den Weg, mal klar, mal sacht,
mit eigener Hand, mit eigener Macht.

Ich hör auf mich, nicht auf Getöse,
bin keine Fahne in der Böe.
Vertraue dem Zweifeln, wenn’s auch nagt,
doch gehe ich weiter – ungefragt.

Ich lasse los, was mich bedrängt,
weil ich den Mut zur Stille lenk.
Souverän ist, wer nicht kämpft,
doch dennoch seinen Platz erhält.

Nicht über, nicht darunter – in mir drin,
da liegt die Kraft, der wahre Sinn.
So geh ich leicht, doch nie allein,
und darf für andre Leuchtturm sein.




Gabriele Ejupi

geboren am 13. April 1959 in Wien

Leben und Wirken in Wien und Kärnten

Gedicht „Der Wandel“ bereits veröffentlicht in Frankfurter Bibliothek „Gedicht und Gesellschaft 2025“ im Brentano Verlag







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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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