Irena Habalik für #kkl54 „denkbar“
Ode an das Nichts
Es ist wie eine Täuschung in einem Spiel
mit den Würfeln, Karten, zwischen violett und matt
ist seine Farbe
Es ist, als ob die Hände umschließen würden
ein kaltes Metall
Kein Vergleich mit der Null
Das Etwas sitzt ihm nicht gegenüber und nickt
Nichts ist so voll, dass man nicht hineinwerfen
könnte: schmutzige Wäsche, das Leiden, das Fass
das übergelaufene
Auf der besten Liste bei den Nihilisten
Nach schönen Gesten und Festen
ist ihm manchmal zumute
Es möchte ein Kunstwerk vollbringen
noch mehr nichts aus sich machen
Ist es ein Objekt der Begierde
verbietet es sich eine Erklärung, es ist belebend
wie ein Dampfbad
Es hat eine denkbare Ausrede für die Eindringlichen
die nach Durchsichtigkeit verlangen
Das Nichts, das uns wegstößt und hält
bis in die Unendlichkeit
Irena Habalik, stammt aus Polen, lebt in Wien. Schreibt Lyrik, Kurzprosa, Aphorismen. Publikation von zahlreichen Gedichtbänden, zuletzt „Male dein Schweigen“, Gedichte (Ludwigsburg: Pop Verlag, 2021). Einige Preise, u.a. Theodor-Körner-Preis (Wien 1987).
Näheres unter: https://irenahabalik.wordpress.com
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