Amelie Gruber für #kkl55 „Freigeist“
Liebe?
Gibt es sie – die eine, die bleibt?
Die nicht nur kommt, wenn Zeit weitertreibt?
Die nicht nur flackert, kurz und sacht,
sondern durch Dunkelheiten erwacht?
Ich frag mich oft, wie das wohl wäre –
ein Herz, das schlägt, nur meinetwegen ein bisschen mehr.
Ein Mensch, der kommt und einfach bleibt,
der still in mein Leben schreibt.
Kann da wirklich jemand sein,
der tief in meine Welt fällt rein?
Der in mir sieht, was keiner sieht,
der meine Narben sanft umzieht?
Ein Blick – und mehr als Augenlicht,
man spürt Gefühle – nicht nur Sicht.
Freude, Wut und stilles Leid,
in einem Blick – zur gleichen Zeit.
Ein Hauch, ein Händedruck – so sacht,
doch etwas in mir wird entfacht.
Als würde mein Körper kurz erfrieren,
nur weil sich zwei Gedanken spüren.
Ein Herz, das sich mit meinem wiegt,
das schweigt, versteht, das mit mir fliegt.
Ein Mensch, der bleibt – aus freiem Willen,
der nicht nur Lücken will erfüllen.
Vertrauen, das wie Wurzeln wächst,
nicht, weil man muss, nur weil echt es ist.
Zwei Seelen, die sich nicht verstellen,
die sich ergänzen – nicht sich quellen.
Vielleicht bin ich zu jung, zu frei,
zu sehr im Jetzt, zu oft vorbei
an all dem, was die Bücher schreiben –
doch irgendwo… da bleiben die Zweige.
Denn tief in mir, da wünsch ich’s sehr,
ein Herz, das liebt – ganz ehrlich, mehr.
Nicht perfekt, nicht wie im Film,
doch echt genug, dass ich still bin.
So soll er auch, denken wie ich,
zwei Herzen-im Schimmerlicht.
Ich sein – ohne es zu versuchen
Ich mag es, allein zu sein.
Nicht weil ich niemanden brauche,
sondern weil ich mich dann spüre –
ohne Erwartungen, ohne Fragen,
einfach nur ich.
Mit einem Kaffee auf der Bank,
einem Buch in der Hand,
da bin ich frei.
Da bin ich bei mir.
Beim Spazieren, mit Musik im Ohr,
lasse ich meine Gedanken treiben,
ohne Druck, ohne Plan,
wohin sie mich führen werden.
Ich habe oft Angst, meine Gedanken zu teilen,
Angst, dass niemand versteht,
was mir wirklich wichtig ist.
Dass das, was ich fühle, verloren geht,
wenn es Worte werden,
die nicht gehört werden wollen.
Deshalb halte ich vieles für mich,
ordne meine Gedanken im Stillen,
bevor ich sie jemandem anvertraue.
Die Welt ist laut und oft zu schnell,
voller Missverständnisse,
Geschichten die nicht stimmen,
Gedanken die nicht gehört werden.
Alleinsein bedeutet für mich,
dass ich meine Geschichten behalte,
so wie ich sie kenne,
ohne dass sie jemand anders liest.
Vielleicht gibt es nicht viele,
die so sehen wie ich,
die den Himmel anhalten,
nur weil er anders leuchtet,
oder die sich Zeit nehmen,
um einfach zu fühlen.
Ich glaube nicht, dass ich besonders bin,
nur weil ich ,,anders‘‘ bin.
Sondern weil ich mich selbst akzeptiere –
mit meiner Art zu denken,
mit dem Gefühl ich zu sein.
Und genau das schenkt mir Ruhe –
in den Momenten,
in denen ich allein bin.
Da muss ich nichts erklären,
da darf ich einfach nur sein.
Mein Name ist Amelie Gruber, ich bin 15 Jahre alt und komme aus Steyr, in Oberösterreich. Ich habe das Schreiben erst vor kurzem für mich entdeckt, aber es ist schon jetzt etwas, das mir sehr viel bedeutet.
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