TYCHE – The Worldview Community®

Achim Koch für #kkl39 „Hinter der Zeit“




TYCHE – The Worldview Community®

Vor Jahren lief im Fernsehen ein Werbespot einer Bank, bei dem eine junge Frau im Hoody durch Frankfurt joggte. Später sah man sie im seriösen schwarzen Blazer und weißer Bluse aus bodentiefen Fenstern der Bank weit über die Stadt schauen. Währenddessen wurde über nachhaltige Investitionen der Bank gesprochen. Das war Lena Kuske, Filialdirektorin der Commerzbank und Langstreckenläuferin.

Auch ich bin jung, dynamisch, entscheidungsfreudig und nachhaltig orientiert, eben der Typ Lena Kuske. Seit zwölf Jahren bin ich verantwortlich für die Kreditvergabe an Start-ups. Zur Grundkompetenz meines Aufgabenbereichs gehört, das Verhältnis von Risiken und Chancen realistisch prüfen zu können. Täglich muss ich über hohe Kreditsummen entscheiden. Für manche Jungunternehmer fallen meine Entscheidungen enttäuschend aus. Aber eine Bank ist kein Ponyhof, wie immer sage. Sie muss profitabel arbeiten. Ein Kredit – egal in welcher Höhe – soll mindestens acht Prozent Rendite einbringen oder mehr.

Auch deswegen arbeite ich in einem der schönsten Büros unseres mehr als hundertzwanzig Jahre alten Bankschlosses mit weitem Blick über die Stadt und einem angedeuteten Balkon vor meinen hohen Fenstern. Ich wusste, dass direkt darunter an der Außenfassade immer noch der Schriftzug Hannoversche Bank, der alten staatlichen Notenbank stand, darüber Türmchen, Hannoveraner Löwen und das sich aufbäumende Niedersachsenpferd. Mehr Tradition, Zuverlässigkeit und finanzielle Sicherheit auszudrücken war kaum noch möglich.

Auch als TYCHE mir seinen Businessplan vorstellte, musste ich mich ausschließlich von dieser Zielvorgabe leiten lassen. Die Gründungsidee des Start-ups wurde einem jungen etwas verhuschten Paar präsentiert, und wie fast alle Vertreter von Start-ups waren sie gekleidet wie zuvor bei ihrer eigenen Konfirmation oder Firmung oder Jugendweihe oder Mar Mitzwa oder Bat Mitzwa. Scheinbar empfahl ihnen ständig jemand, sich bei Gesprächen über eine Kreditvergabe niemals leger anzuziehen, sondern durch ihre Kleidung die Ernsthaftigkeit ihres Vorhabens zu verdeutlichen. Die meist zu enge und lächerliche Kleidung bewirkte bei mir immer das Gegenteil.

Als beide etwas unsicher mein Büro betraten und vor mir Platz genommen hatten, kam es zu den ersten Begrüßungsfloskeln wie Haben Sie ohne Probleme hergefunden? oder Hat man von hier nicht einen schönen Ausblick über den Platz? Dann bat ich sie, zur Qualitätskontrolle das Gespräch aufnehmen zu dürfen. Sie nickten stumm und blickten mich abwartend an.

Sind Sie die Bankerin aus dem Fernsehen, die durch die Stadt joggt?, fragte der junge Mann. Ich lächelte freundlich. Zu oft hatte man das schon von mir wissen wollen.

Vielleicht stellen Sie mir erst mal einen Summary Ihres Business-Plans vor.

Ich begann die Verhandlungen immer mit dieser Aufforderung, denn Kunden schon die Zusammenfassung ihrer Idee Schwierigkeiten bereitete, brach ich das Gespräch schnell ab.

Haben Sie unseren Businessplan nicht gelesen?

Auch eine immer wiederkehrende Frage. Aber ich lese die Pläne nie vorher, weil ich die Mischung zwischen einem inhaltlichen und persönlichen Eindruck wünsche und erklärte es.

Dann begann die junge Frau:

TYCHE – The Worldview Community® mit künftigem Stammsitz in Hannover ist als Dienstleistungsunternehmen des Glaubens geplant, das für Menschen aller Glaubensrichtungen, aber auch für Atheisten oder Agnostiker Angebote bereithält und sie in einer Community zusammenfasst. Organisatorisch soll TYCHE in drei Servicebereiche geteilt werden: TYCHE TV, TYCHE Zoom und Tyche Shop. Die Marktsituation zur Gründung des Unternehmens ist äußerst günstig, weil Vergleichbares bisher nicht existiert. Auf dem deutschen und europäischen Markt organisieren sich Gläubige in Kirchen oder Weltanschauungsgemeinschaften, die mit einer deistischen Grundanschauung agieren. Eine Glaubensdienstleistung, die nicht ausschließlich auf dem Gottesglauben basiert, geht aber weit darüber hinaus und spricht jeden an. TYCHE folgt damit einer einfachen Idee, deren Umsetzung aber relativ komplex ist und nur auf der Basis einer soliden Finanzierung geschehen kann. Der Finanzrahmen zur Gründung unseres Start-ups in allen drei Dienstleistungsbereichen beträgt fünf Millionen Euro.

Ich war beeindruckt und überlegte kurz, ob die Frau diese Sätze auswendig gelernt hatte. Eine Reihe weiterer Standardfragen würden mir darauf schnell eine Antwort geben. Doch zunächst musste ich eine Frage zur grundsätzlichen Klärung stellen: Sehe ich es richtig, dass Sie eine neue Kirche gründen wollen?

Beide blickten erst sich und dann mich erstaunt an.

Nein!

Es soll eine Glaubensdienstleistung sein und keine Kirche?, entgegnete ich. Was ist dann also das Besondere an Ihrer Idee?

Wieder blickten sie sich an. Doch dieses Mal schienen sie sich gegenseitig zu fragen, wer mir antworten sollte.

Das Besondere an der TYCHE Idee besteht darin, begann der Mann sehr fließend, dass im Grundsatz schon in nahezu jedem Kunden die Bereitschaft vorhanden ist, sie anzunehmen und TYCHE nur die Kollektivierung der Idee nutzt, um dann eine schlichte Organisationsform aber keine Kirche zu etablieren. Basis ist jedoch der Glaube, als etwas Tiefverwurzeltes und Bedeutsames, das sich selbst ständig bestätigt und individuell auf verschiedenen Ebenen in fast jedem …

Was heißt Tyche eigentlich?, unterbrach ich ihn, und auch das gehörte zu meiner jahrelang erprobten Taktik im Bankenwesen.

Doch als hätte ich nicht gestört, begann er sofort mit einer Antwort: Tyche ist die altgriechische Schicksalsgöttin. Die Besonderheit unserer Dienstleistung zeichnet sich durch den Kernglauben an das Schicksal aus. Dabei ist die gesamte Facette des sogenannten Aberglaubens, der leider schon durch den Begriff negativ belegt ist, mit einbezogen. In unserer Glaubensgemeinschaft steht die Vorbestimmung im Mittelpunkt und eigene Untersuchungen zeigen, dass dieser übergeordnete Glaubensansatz in einem Land wie Deutschland von 72% aller Erwachsenen mitgetragen …

Ja, aber das Schicksal… versuchte ich noch einmal zu stören, doch jetzt übernahm die junge Frau: Die Menschen glauben inständig an die Vorbestimmung. Nur die Frage, wer die Vorsehung verursacht, wird unterschiedlich beantwortet. Für manche ist es ein Gott, für andere ein Engel, für noch andere ein verstorbener Verwandter, der von irgendwoher über den Menschen wacht. Zum Austausch all dieser Erfahrungen bieten wir eine Bandbreite von Möglichkeiten in TYCHE TV und TYCHE Zoom an. Es ist tatsächlich so, dass der Fügungsgedanke über alle politischen und religiösen Grenzen hinweg und international vorhanden ist.

Sie meinen, auch unsere Politiker …, versuchte ich zu fragen, doch sie nickten sofort.

Und natürlich bei allen Religionen, sagte der junge Mann. Kismet im Islam.

Seelenheil bei den Christen, ergänzte die Frau.

Wiedergeburt, sagte der Mann. Sie finden den Glauben an das Schicksal überall in den Menschen. Und es ist eigentlich verwunderlich, dass sich noch nie jemand mit der Nutzung des Phänomens beschäftigt hat. Darf ich Sie etwas fragen?

Das entsprach jetzt nicht der üblichen Verfahrensweise bei einer Kreditvergabe. Doch andererseits konnte ich nur durch offene und ehrliche Kommunikation zu einer späteren Entscheidung kommen und nickte dem Mann auffordernd zu.

Glauben Sie an das Schicksal?

Ich war Bankfachwirtin, Spezialgebiet Kreditvergabe, mit einem abgeschlossenen betriebswirtschaftlichen Studium an der Frankfurt School of Finance and Management, mit Praktika bei Barclays in London, Morgan Stanley in New York und der Bank of Shanghai. Ich glaubte nicht, ich wusste. Analytik und Glauben waren unvereinbar.

Finanzwirtschaftliches Handeln bestimmt unsere Zukunft, aber nicht das Schicksal, antwortete ich. Aber nun sollten sie mit der Präsentation Ihres Businessplans fortfahren.

Beide lächelten mich etwas überlegen, fast schon überheblich an, und ich spürte ein unangenehmes Gefühl, etwas, worauf ich beruflich eigentlich gewohnt war zu hören.

Der wesentliche Grund für den Glauben an das Schicksal, fuhr die Frau fort, besteht in der Unlösbarkeit letzter Rätsel unseres Lebens. Auch eine analytische Herangehensweise hilft da nicht weiter. Und gerade diese Unerklärbarkeit ist auch der Grund für den Erhalt dieses weit verbreiteten Glaubens in einer ja eher materialistisch ausgerichteten Gesellschaft …

Eine pluralistische Gesellschaft, fuhr ich dazwischen. Der eine glaubt das, der andere was anderes oder einfach nichts. Das nennt man Demokratie.

Das ist richtig, sagte sie. Aber warum glauben 53 Prozent aller deutschen Frauen an einen Schutzengel?

Ha!, hörte ich mich und war darüber selbst etwas erschrocken. Wo haben Sie das denn her?

Das sei das Ergebnis einer online-Befragung von YouGov aus dem Jahr 2016 erklärte sie, und das Ergebnis sei umso erstaunlicher, als dass laut statista 2022 nur zehn Prozent der Deutschen wirklich tief an einen Gott glauben würden. Der Glaube an das Schicksal, sei also deutlich verbreiteter als der Glaube an einen Gott.

Auch Sie haben einen Schutzengel, sagte der Mann, und ich versuchte das zu übergehen.

Für jeden Beruf existiert ein Schutzengel, insistierte er jedoch. Für Ihren Beruf ist es Matthias, der auch der Schutzpatron von Hannover ist. Glauben Sie, dass das Schicksal es gut mit Ihnen meint?

Das ging zu weit, denn das Gespräch hatte eine persönliche Wendung genommen, etwas, das ich stets zu verhindern wusste. Außerdem stellte ich hier die Fragen und nicht die Kunden.

Sie haben jetzt das Alleinstellungsmerkmal Ihrer Geschäftsidee herausgearbeitet, nahm ich die Gesprächsführung wieder auf. Offensichtlich ist das auf der Grundlage einer ordentlichen Marktanalyse erfolgt, und der Kundenkreis scheint sehr groß zu sein. Wie wollen sie nun aber Ihre besondere Idee umsetzen? Welche Marketingstrategie haben Sie gewählt?

Beide ließen sich bedenklich lange Zeit und sahen mich unverwandt an.

Also?, forderte ich sie auf.

Wir können den Menschen ja nicht sagen, wer sie leitet, begann der Mann wieder, nur, dass jede und jeder geleitet wird. Auch Sie. Und jede oder jeder, die oder der das akzeptiert – und man muss es eines Tages akzeptieren – möchte darüber mehr wissen, möchte sich austauschen, möchte aber auch gern wissen, wohin das Schicksal sie oder ihn führen wird. Und da kommen drei Organisationsformen ins Spiel. Sie sind Teil unser Werbestrategie und gleichzeitig Teil unserer Verkaufsstrategie. Wir müssen da gar nichts Neues erfinden.

Dieser Ansatz war mir nicht fremd und bisher häufig erfolgversprechend gewesen. Ein Radiosender warb durch sich für sich und spielte gleichzeitig Erträge ein. Auch im Social Media Bereich wurde ähnlich gearbeitet. Man warb, indem man verkaufte.

Wie – genau – stellen Sie sich das vor?, fragte ich mit gespielt skeptischem Blick und sah, dass sich jetzt die Frau auf eine Antwort vorbereitete: TYCHE TV wird ein Sender sein, in dem der Glaube an das Schicksal im Mittelpunkt des Programms stehen wird. Ob als Nachricht, Wetterbericht, Film, Doku, Talk Show, Magazin, Gewinnspiel und natürlich als Werbung, es geht immer um das Schicksal. Schicksalsschläge, Schicksalstage oder -jahre, Einzelschicksale, Flüchtlingsschicksale, Lebensschicksale, Schicksalsdramen, Schicksalsergebenheit, Schicksalsfragen, natürlich Schicksalsglaube und Schicksalsgöttinnen, Schicksalsprüfungen aber auch um Zufall, Glück, Pech und um Karma.

Jeder konnte sich mühelos so ein TV Programm ausdenken, und vieles davon existierte schon. Die Gründungsidee war zwar originell, doch bisher hatte sie mich nicht überzeugt. Auch wenn das Start-up zukünftig durch sich selbst warb und dabei gleichzeitig Kunden gewann, blieb immer noch unklar, warum sich Kunden gerade an Tyche wenden sollten.

Weil wir im TYCHE Shop auch interessante Verkaufsangebote haben, antwortete der Mann zu meiner Überraschung. Sie können eine Reihe hochwertiger Waren online erwerben: Glückspfennige in Gold oder Kupfer, vierblättrige Kleeblätter, Hufeisen, Hasenpfoten, Kreuze, Davidsterne, Amulette, ein Brot-Salz-Set, Fliegenpilze, Mistelzweige, Würfel, Linsen und Reis, Engel, Buddhas oder Fatimas Hand.

Doch man konnte das ja auch sonst wo kaufen, und jeder lebte doch zufrieden mit seinem eigenen Glauben oder Nichtglauben an das Schicksal. Würde es sich allein durch die dauernde Thematisierung in TYCHE TV und ein themenorientiertes Warenprogramm ändern? Warum sollten sich die Menschen dadurch angesprochen fühlen?

Vergessen Sie nicht TYCHE Zoom, unterbrach die Frau meine Gedanken zu meiner erneuten Überraschung. TYCHE Zoom ist der Teaser für die gesamte Tyche Idee, fuhr sie fort.

Ja, dann erklären Sie mir das bitte auch noch, erwiderte ich kurz.

Ja, gern, sagte sie. Durch TYCHE Zoom bekommt die Idee ihren eigentlichen Anreiz, denn bei TYCHE Zoom kann man das Schicksal befragen.

Verstehe ich jetzt nicht, sagte ich, und als ich später die Aufnahme mit meinen Vorgesetzen abhörte, erkannte ich eine erste Unsicherheit in meiner Stimme.

Sie können sich in einer Zoom Konferenz, die häufig auch in TYCHE TV gezeigt wird, direkt an das Schicksal wenden, erklärte sie. Sie können auf all Ihre Fragen eine Antwort erhalten. Das Schicksal gibt all seine Geheimnisse preis.

In der Aufnahme hörte man später keine Reaktion von mir. Ich blieb fast eine Minute lang stumm, und auch meine Klienten sprachen nicht mehr. Meine Vorgesetzten meinten, dies wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, um die Präsentation des Businessplans abzubrechen. Nach allen Überlegungen kam später auch ich zu dem Schluss, dass ich dem hätte ein Ende zu setzen müssen.

Andererseits weiß ich heute, dass der Abbruch nichts am Ergebnis des Gesprächs geändert hätte. Mir ist allerdings immer noch unklar, worüber ich in der stillen Minute eigentlich nachgedacht hatte. Irgendwie hatte ich gespürt, dass mir das Gespräch entglitten war.

Könnten Sie das noch weiter präzisieren, hörte ich mich dann endlich wieder.

Man kann erfahren, wie das eigene Schicksal verlaufen wird, sagte der Mann.

Sie wollen so was wie eine Wahrsagersendung anbieten? So was gibt es doch auch schon oder?, wandte ich ein.

Diese Sendungen würden aber keine konkreten Antworten auf Fragen geben, erwiderte die Frau. Dort bleibt immer alles vage. Wir haben eine direkte Verbindung zum Schicksal. Wer uns befragt, wie sich sein Leben zukünftig gestalten wird, dem können wir es im Detail schildern. Das hat nichts mit Kaffeesatz oder Kartenkonstellationen zu tun.

Sondern?, fragte ich jetzt wieder eher etwas belustigt.

Mit der Realität, antwortete der Mann.

Und wer weiß so viel über das Schicksal?

Damit hätte ich einen weiteren Fehler begangen, sagten meine Vorgesetzten später, denn ich hätte mich damit im Rahmen der Kreditvergabe zu weit auf das Niveau meiner Klienten begeben.

Wir, antwortete der Mann.

Wie? Sie beide sind die Gesprächspartner bei einer solchen Zoomkonferenz? Und Sie beide wissen genau, wie das Schicksal einzelner Menschen aussehen wird?

Sie nickten stumm. Und leider ließ sich das bei Tonaufnahme nicht nachvollziehen, doch ich versicherte meinen Vorgesetzten, dass beide genickt hatten.

Wenn Sie so viel über den Verlauf des Schicksals zu wissen glauben, warum kommen sie dann überhaupt zu mir?

Um dem Schicksal einen Verlauf zu geben, erklärte die Frau. Es kann doch ohne Verlauf gar nicht wirken. Alles hat einen Verlauf.

Und was sagt das Schicksal dann über den Verlauf unseres Gespräches?

Das war der letzte aber entscheidende Fehler in meiner Gesprächsführung. Spätestens jetzt hätte ich nämlich erkennen müssen, dass ich schon längst selbst eine Akteurin im Verlauf geworden war. Durch meine Frage erst provozierte ich das Ergebnis. Alles wäre jetzt noch anders gekommen, wenn ich das Gespräch und damit den Verlauf beendet hätte.

Sie werden unser Start-up mit einem Kredit von fünf Millionen fördern, sagte die Frau.

Ganz bestimmt nicht!

Sie erhoben sich, traten auf mich zu und reichten mir die Hand, um sich bedanken. Und ich streckte ihnen tatsächlich meine Hand entgegen.

Es tut uns leid, sagten sie dabei.

Was?

Der Verlauf Ihres Schicksals, sagte die Frau und lächelte mich dabei freundlich und fast schon mitleidig an. Ich verstand ihre Bemerkung immer noch nicht.

Wie konnten Sie diesen Leuten nur einen Kredit von fünf Millionen bewilligen, fragten mich meine Vorgesetzten, als die Aufnahme beendet war. Ich blickte sie hilflos an, denn ich konnte Ihnen darauf keine Antwort geben. Und um dem Verlauf einen Verlauf zu geben, verließ ich wortlos ihr Büro, packte meine persönlichen Dinge ein, nahm den Fahrstuhl und trat mit dem kleinen Karton in den Armen vor die Tür.




Achim Koch

arbeitete in der Bildung, im Theater und in der Entwicklungshilfe, auf dem Balkan und zuletzt im Kongo, in Kamerun und im Tschad. Vor allem ist er aber Schriftsteller und bildender Künstler, mit fließendem Übergang.

In seinen Romanen behandelt er gesellschaftspolitische Themen: AN WILLEM, DAS NEUE MANIFEST, g.r.a.s., FLUCHTLAND, DER AUGENBLICK, DER MANN HINTER DEM BILD.

Sein neuer Roman TÄUSCHLAND erschien im Herbst 2023 bei Schruf&Stipetic.

http://www.achim-koch.eu






Über #kkl HIER

Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin und ZeitenGeist Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

Hinterlasse einen Kommentar