Menschsein …

Dr. Andreas Lukas für #kkl15 „Nähe“




Menschsein …

Ein Begriff, ein Dasein, ein Wert,

eine Tugend, ein Schicksal, ein Wort,

eine Befindlichkeit, ein Gefühl,

eine selbstverständliche Haltung,

oder gar eine leere Floskel?


Als Mensch zum Menschsein geboren

machen wir die ersten behüteten Schritte

frei, unbeschwert und ohne Ahnung,

welche Facetten das Menschsein haben kann,

welche Pfade uns erwarten.


Menschsein, von Liebe erfüllt?

Menschsein, von Verständnis geprägt?

Menschsein, das Gute im Blick?

Menschsein, von Werten geleitet?

Menschsein, ein Kitt des Zusammenhalts?


Unbekümmert wagen wir die ersten Gehversuche,

die Welt zu entdecken, wie sie ist.

Neugierde treibt uns an auf der Suche nach dem Sein.

Menschseins, was ist sein Sinn?

Wo führt das Leben uns hin?


Gutes Leben lange mit dem Verständnis

mehr haben zu wollen und zu konsumieren.

Freiheit gleichgesetzt mit Freiheit zum Konsum.

Shopping als Hobby im Lebenslauf

einer ganzen Generation zu finden.


Menschsein, ungesättigte Gier nach Macht und Mehr?

Menschsein, mit Abgrenzung verbunden?

Menschsein, ein Hort von Hass und Ausgrenzung?

Menschsein, ein Sprengsatz der Zerstörung?

Menschsein, die Bestie im Innersten verborgen


Menschsein am anderen Ende

geprägt von Entbehrung, Angst und Zerstörung,

mit Hunger und Durst durch den Alltag kriechen,

kein Geldpflaster zur Heilung der Wunden

Freiheit nur ein ferner Sehnsuchtsort.


Friedliche Existenz ein unerfüllter Wunsch,

Sicherheit und sorgenfreies Leben weit entrückt.

Menschsein von der anderen Seite der Medaille

für zu viele tristes tägliches Vegetieren.

Menschsein, zwei Seiten, die nicht gemeinsam gehen.


Menschsein neu entdecken und definieren,

die Aufgabe, der Unersättlichkeit Adieu zu sagen,

ein Zeitalter der Grenzenlosigkeit am Ende,

Besinnung auf den wahren Kern,

Menschsein einer neuen verbindenden Art.







Dr. Andreas Lukas, aufgewachsen im Saarland nahe der französischen Grenze, lebt in Wiesbaden.

Er ist tätig als Autor und freier Journalist und Mitglied der „Gruppe 48“. Sein zweiter Roman „Die ungleichen Gleichen“, Begegnung zweier junger Menschen, sie auf dem Lande aufgewachsen, er Flüchtling, führte ihn mit dem „Pianist aus den Trümmern“ Aeham Ahmad zusammen. Daraus entstand das Buch „TAXI DAMASKUS – Geschichten, Begegnungen, Hoffnungen“, erschienen 2021.

Andreas Lukas erreichte bei den Planet Awards 2019 Platz 4 bei „Künstler des Jahres“, Platz 5 bei „Autor des Jahres“ und Platz 6 bei „Buch des Jahres“. Zum Berliner Literaturpreis „Wortrandale 2019“ war er für den Radio-Sonderpreis nominiert. Bei „Literatur zwischen den Jahren 21/22“ von radio889fmkultur erreichte er die „Best of …“. Zur „Literatur des Monats“ von radio889fmkultur hat er die Favoritenliste April 2022 erreicht.

Publikationen:

  • Gemeinsam eins! Together one!, CD-Album – Ideen, Gedanken und Menschen mit Akkorden, Tönen, Liedern und Worten zusammenführen, hrsg. von Aeham Ahmad u. Andreas Lukas (s. Gedicht auf Seite 61)
  • Aeham Ahmad/Andreas Lukas: TAXI DAMASKUS – Geschichten, Begegnungen, Hoffnungen, 2021
  • Andreas Lukas: Die ungleichen Gleichen, Roman, 2018
  • Andreas Lukas: Nie mit, aber auch nicht ohne, Roman, 2017

Kontakt für Lesungen, Auftritte oder Bestellungen: dr_lukas@t-online.de

Web-Seite: www.andreas-lukas.eu





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Veröffentlicht von Jens Faber-Neuling

Redakteur von #kkl Kunst-Kultur-Literatur Magazin und ZeitenGeist Magazin, Autor, Trainer und Coach im Bereich Bewusstseinserweiterung, glücklicher Papa und Ehemann.

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