Bettina Engel-Wehner für #kkl28 „Dahinter“
- Die Linden blühen
ihr Duft folgt dem Morgenwind –
ich hinterher.
- Don’t keep my kindness for weakness …“
Halte meine Höflichkeit nicht für Schwäche
Meine Geduld nicht für Bequemlichkeit
und meine Nachgiebigkeit nicht für Angst.
Halte meine Rücksicht nicht für Unentschlossenheit
und meine Hilfsbereitschaft nicht für Dummheit.
Halte vor allem mein friedliches Wesen nicht für gegeben.
Wenn es darauf ankommt, weiß ich mich zu wehren.
Über die Pflichten
Das
was wir als Pflicht erachten
wofür
uns auch die meisten achten
dies
gilt es zu hinterfragen.
Das
wollen diese Zeilen sagen.
- Verblendet
Hinterm Licht
da sieht man nicht
da wiegt man sich
in Sicherheit
lockt Freiheit
mit Bequemlichkeit.
Hinterm Licht
da sieht man nicht
da ist das Denken ausradiert
das Hirn auf digitale Wickler
gedreht
wird Naivität zur coolen Tugend.
Hinterm Licht
da sieht man nicht
da bleibt die Wahrheit ungewiss
stößt auf taube Ohren
und torkelt verloren
durch die ewige Finsternis.
Hinterm Licht
da sieht man nicht
da tappen die Deppen im Dunkeln
und spielen mit offenen Augen
Blinde Kuh wir führen dich.
Hinters Licht
da geht man nicht
und lässt sich auch nicht führen
egal wer was verspricht.
- ich höre
wenn deine worte lügen
dann fangen sie an
mit den ohren zu wackeln
und auf deiner nase
wachsen krähen-flügel
das zischeln deiner
gespaltenen Zunge hinter
den spitzen zähnen vermögen
sie dennoch nicht zu überspielen.
hörst du das nicht?
- festgebissen
wie wollen wir das leben
leben
oder gar
verstehen
solange wir
festgebissen
an den – scheinbaren – problemen
unseres lebens
sind?
scheint es dann
nicht nur
wie ein leben –
das uns durch die finger rinnt?
die fragen lasse ich wie einen koan stehen.
denn die antworten hierauf
finden sich in jedem.
- Nur in der Stille
entzünden wir die Farben
unserer Seele.
- Erkennen
Erkennen
wer ich bin
sagt sich
so leicht dahin.
Selbst mit Worten
Ritualen oder
über Körperqualen
wird es
kaum gelingen.
Ist ein ewiger Prozess
nur so
erkennt man Es.
Und versteh‘
ich diesen Sinn –
dann eventuell –
entdecke ich
wer ich bin.
Bettina Engel-Wehner [„JE“, Ps.]
2011 entdeckte ich meine Freude am Schreiben. Ermutigt durch meine Freundschaft mit dem (leider inzwischen verstorbenen) Schriftsteller Theo Fischer, habe ich 2013 begonnen, Gedichte, Haiku, Fabeln, Aphorismen und Kurzgeschichten, z.T. auch unter dem Pseudonym „JE“, zu veröffentlichen.
Bisher erschienen sind u.a. ein Gedichtband „Je Band 1 | Gedichte“ (ISBN 978-3-00-042775-6), seither weitere Veröffentlichungen in diversen Anthologien und Lyrik-Magazinen. www.je-gedichte.de
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